Champions League: Ronaldo im Alleingang

(c) REUTERS (JUAN MEDINA)
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Real Madrid strebt im achten Saisonvergleich mit Stadtrivalen Atlético nach dem ersten Sieg, sonst wird der Fluch des Titelverteidigers in der Königsklasse prolongiert.

Madrid. Weltfußballer Cristiano Ronaldo soll es wieder einmal für Real Madrid richten. Spaniens Rekordmeister muss am Dienstagabend (20.45 Uhr/live Puls4) im achten Saisonvergleich mit Stadtrivalen Atlético Madrid den ersten Sieg schaffen, um ins Halbfinale der Champions League einzuziehen.

Die erste Auflage des Vorjahresfinales endete 0:0. Ronaldo blieb im Estadio Vicente Calderon überaus unauffällig, er prüfte erst in der Nachspielzeit Torhüter Jan Oblak, der im Retourmatch mit weiteren Glanzparaden dafür sorgen will, dass der Titelverteidiger-Fluch in Europas Eliteliga seine Fortsetzung findet. Noch nie hat es ein Klub geschafft, die Champions League zweimal in Serie zu gewinnen.

Real muss im Santiago-Bernabeu-Stadion nicht nur auf Marcelo verzichten, auch Modrić, Benzema und Bale fehlen. Somit muss es Ronaldo (quasi im Alleingang) richten. 50 Saisontore stehen bereits beim Portugiesen zu Buche, Unterstützung kann er vom Kolumbianer James Rodriguez erwarten, der zuletzt beim 3:1-Heimsieg gegen Malaga überragend war. „James war der beste Spieler, er hat unserer Mannschaft viel Qualität gegeben“, lobte Real-Trainer Carlo Ancelotti den Südamerikaner, der nicht nur ein Tor erzielt und einen Elfer herausgeholt hatte, sondern auch Defensivaufgaben im Mittelfeld souverän meisterte. „Atlético ist eine starke Mannschaft, die hinten gut steht, eine solide Einheit“, meinte Rodriguez zu den Qualitäten des Stadtrivalen. Sieben Duelle 2014/15 brachten vier Siege für Los Rojiblancos und drei Remis.

Atlético-Coach Diego Simeone ist guter Dinge, dass Real auch im achten Anlauf sieglos bleibt und die Revanche für die 1:4-Finalniederlage nach Verlängerung gelingt. Der wichtigste Mann im Spielaufbau fehlt seiner Meinung nach. „Die Präsenz von Modrić macht sie gefährlich“, sagt Simeone. „Ohne ihn haben wir Möglichkeiten.“ Griezmann und Mandžukić sollen es richten, der Franzose (23) und der Kroate (20) haben in dieser Saison zusammen bereits 43 Tore geschossen.

Die Rückkehr der Alten Dame

Juventus Turin reist dank eines verwandelten Elfmeters von Arturo Vidal mit einem 1:0-Vorsprung zum Rückspiel bei AS Monaco. Italiens Rekordmeister hat sich in den bisherigen zehn K.-o.-Duellen mit Vereinen aus der französischen Liga stets durchgesetzt, diese stolze Serie soll prolongiert werden. Die Generalprobe der Alten Dame verlief mit dem 2:0-Heimsieg im Serie-A-Schlager gegen Lazio perfekt. Juve hat 15 Punkte Vorsprung, der Scudetto ist Turin gewiss.

Nach der nationalen Vorentscheidung wollen die Turiner, die in ihren jüngsten neun Pflichtspielen nur ein Tor zugelassen haben, auch erstmals seit 2003 wieder ins Halbfinale der Königsklasse einziehen. Monaco ist seit dem Finale 2004 nicht mehr in die Runde der letzten vier eingezogen und schwächelte zuletzt zu Hause.

Seit mittlerweile vier Pflichtspielen ist das Team von Trainer Leonardo Jardim im eigenen Stadion sieglos. Mit dem jüngsten 1:1 am Samstag gegen Rennes mussten die Monegassen auch ihre nationalen Titelambitionen praktisch ad acta legen, beträgt doch der Rückstand auf das Spitzenduo Paris St. Germain und Olympique Lyon fünf Runden vor Schluss sechs Punkte, wobei die Pariser auch noch ein Nachtragsspiel in der Hinterhand haben. „Zu Beginn haben wir gut gespielt und das Match kontrolliert. Doch in der letzten halben Stunde wirkten wir müde“, gestand Jardim nach dem Match gegen Rennes. Der 40-jährige Portugiese bereitete seine Mannen deshalb akribisch auf das Heimspiel gegen Juve vor, in dem mit einer Anfangsoffensive und schnellen Toren noch der Aufstieg geschafft werden soll.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.04.2015)

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