Bayern gewann das Viertelfinal-Rückspiel gegen Porto 6:1 und drehte erstmals zu Hause einen Zwei-Tore-Rückstand. Auch Barcelona stieg auf.
Exakt 22 Minuten benötigte Bayern München im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Porto, um die historische Mission zu erfüllen. Noch nie hatte der deutsche Rekordmeister im Europacup einen Zwei-Tore-Rückstand aus einem Auswärtsspiel aufgeholt, dank Treffern von Thiago und Boateng aber war das 1:3 aus dem Hinspiel wettgemacht und Bayern früh auf Aufstiegskurs gebracht.
Mit groben Patzern hatten sich die Deutschen in Porto das Leben selbst schwer gemacht, am Willen und der Entschlossenheit zur Wiedergutmachung ließen sie vor heimischer Kulisse von der ersten Minute an keinen Zweifel aufkommen. Porto zog eine Sechserkette um den eigenen Strafraum auf, ließ sich aber dennoch teilweise dilettantisch ausspielen. Vor allem das Fehlen der beiden gesperrten Außenverteidiger Alex Sandro und Danilo wussten die Bayern bestens auszunützen, immer wieder kamen sie über die Seiten. Die Hereingaben waren brandgefährlich, zumal Portos Abwehr gravierende Schwächen im Luftkampf offenbarte: So durfte erst Thiago nach Flanke von Bernat einköpfeln (14.), dann erhöhte Boateng nach einem verlängerten Eckball (22.) und Lewandowski stellte schließlich nach Vorarbeit von Lahm per Kopf auf 3:0 (27.).
Müller bester deutscher CL-Torschütze
Mit bis zu 70 Prozent Ballbesitz, genaueren Pässen und mehr gewonnen Zweikämpfen war Bayern in allen Belangen überlegen und hatte nicht vor Gnade walten zu lassen. Wieder wurde Müller nicht attackiert und sein Schuss fand glücklich, weil abgefälscht, den Weg ins Tor (36.) – sein 27. Treffer in der Königsklasse bedeutete neuen deutschen Rekord. Wenig später bediente Müller Lewandowski, der umringt von vier untätigen Verteidigern zum 5:0 einschob (40.). Kuriosum am Rande: Beim ausgelassenen Jubel platzte Trainer Pep Guardiola die Hose.
Erst nach der Pause schaltete die Mannschaft von Pep Guardiola zurück, bei Porto schien der Glauben an die Chance ohnehin bereits dahin. Umso überraschender fiel aus der ersten Chance der Ehrentreffer durch Martinez (73.). Plötzlich keimte bei den Portugiesen Hoffnung auf und sie begannen tatsächlich auf die noch fehlenden zwei Tore zu spielen. Doch gejubelt wurde nur noch auf der Gegenseite: Nach Gelb-Rot für Marcano traf Alonso aus dem folgenden Freistoß zum 6:1-Endstand (88.). Bayern steht zum vierten Mal in Folge im Halbfinale.
Barcelona souverän weiter
Barcelona ließ gegen Paris St. Germain nach dem 3:1 im Hinspiel auch zu Hause nichts mehr anbrennen. Die Franzosen blieben trotz Superstar Ibrahimovic blass und so sicherte ein Doppelpack von Neymar Barca den sicheren Aufstieg. Der Brasilianer traf zunächst nach idealem Zuspiel von Iniesta (14.) und dann nach Flanke von Alves per Kopf (34.) zum 2:0-Endstand.
(swi)