AC Milan: Die Launen des Cavaliere

(c) REUTERS (ALESSANDRO BIANCHI)
  • Drucken

Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi bleibt nun doch Milan-Präsident.

Mailand. Seit 29 Jahren gehört der AC Milan Silvio Berlusconi, nun rückt ein Einstieg von Investoren näher. Seit einigen Wochen befeuerte der frühere italienische Regierungschef Gerüchte, wonach er seine Aktienmehrheit abtreten könnte. Erst standen 75 Prozent zur Disposition, dann 60, zum Schluss 51.

Als am Wochenende das Geschäft perfekt schien und der designierte Käufer, Bee Taechaubol, ein Bankier aus Thailand, in Mailand residierte, machte Berlusconi einen Rückzieher. Der 78-Jährige stellte klar, er wolle Präsident bleiben: „Milan ist eine Herzensangelegenheit.“ In einer Mitteilung seiner Holding Fininvest hieß es: „Die Kontrolle des Klubs bleibt in den Händen von Silvio Berlusconi und Fininvest.“

500 Millionen, 51 Prozent

Es ist aber wohl sein Verhandlungsgeschick. Italienische Medien berichteten, Berlusconi habe am Sonntag auch mit einem zweiten potenziellen Investor verhandelt, dem Chinesen Robert Lee. Taechaubol wiederum erklärte vor seiner Abreise, man habe bereits eine grundlegende Vereinbarung getroffen: „Es sind noch Details zu klären. Teil Milans zu sein ist ein Traum, der Realität wird.“ Er hoffe auf eine Einigung in den kommenden Wochen.

Taechaubol soll 500 Millionen Euro für 51 Prozent der Klubanteile geboten haben – Berlusconi strahlte: „Ich habe mit ihm eine zuverlässige Person gefunden, wir sind auf dem Weg, Freunde zu werden.“ Taechaubol soll auch den Bau eines neuen Stadions finanzieren. Berlusconi drängt zudem darauf, dass seine Tochter Barbara und Ko-Geschäftsführer Adriano Galliani weiterhin an der Spitze des Vereins stehen.

Die Berlusconi-Ära in Mailand hält vorerst an – wie die sportliche Krise. Nach einem 0:3 gegen Napoli ist Milan nur noch Zehnter der Serie A. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.05.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.