Nächster Manipulationsskandal erschüttert Italiens Fußball

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30 Klubs aus der dritten und vierten Liga sollen betroffen sein, es kam zu dutzenden Festnahmen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Ein neuer Manipulationsskandal erschüttert den italienischen Fußball. Im Rahmen einer neuer Untersuchung der süditalienischen Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft von Catanzaro sind am Dienstag wegen Spielmanipulationen Dutzende Fußballer, Trainer, Manager und Klubpräsidenten festgenommen worden, berichteten italienische Medien.

Die Ermittlungen betreffen Dritt- und Viertligisten. Den Verdächtigen wird Sportbetrug vorgeworfen. Sie sollen Dutzende Spiele der laufenden Meisterschaft in der dritten und vierten Liga manipuliert haben. 30 Klubs seien betroffen. In mehreren Fällen wurden Verstrickungen zwischen den Fußballmanagern und Mafiosi festgestellt.

Die Festnahmen erfolgten in mehreren italienischen Regionen. Ermittlungen laufen gegen mehr als 70 Personen, teilte die Polizei mit. Verwickelt seien auch Mitglieder der 'Ndrangheta, der Mafia in der süditalienischen Region Kalabrien.

Verdacht auf Absprachen bei TV-Rechten

Die Sitze der Serie A-Liga in Rom und Mailand sowie namhafter Pay-TV-Gruppen sind am Dienstag in Italien durchsucht worden. Der Verdacht lautet auf Absprachen beim Vertrieb von TV-Rechten für die Fußball-Saison 2015-2018, berichteten italienische Medien.

Ins Visier der Ermittler sind unter anderem Pay-TV-Gesellschaften wie Sky Italia und Mediaset Premium im Besitz von AC Milans Eigentümer Silvio Berlusconi geraten. Gestartet wurde die Untersuchung aufgrund einer Anzeige der italienischen Wettbewerbsbehörde.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der im Juni 2014 abgeschlossene Verkauf der TV-Fußball-Übertragungsrechte für die Saisonen 2015-2018 durch wettbewerbsverzerrende Absprachen manipuliert worden sei. Die Liga habe die Absprachen zwischen den Fernsehgruppen begünstigt.

(APA)

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