Englands Verbandschef ruft zu WM-Boykott auf

Joseph Blatter
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Als Reaktion auf die Wiederwahl Joseph Blatters hofft Greg Dyke auf den Verzicht großer Länder rund um Weltmeister Deutschland.

Englands Fußball-Verbandspräsident Greg Dyke hat Deutschland und andere wichtige Fußball-Nationen aus Protest gegen den wiedergewählten Fifa-Präsidenten Joseph Blatter zu einem WM-Boykott aufgerufen. Dieser müsse von mindestens "zehn großen Ländern" unterstützt werden, um Auswirkungen zu haben, sagte Dyke dem BBC Radio. "Ansonsten ist es zwecklos."

Die Fifa würde "nur dann ernsthafte Maßnahmen unternehmen, wenn es genug Opposition gibt. Das wären sicherlich wir, das wären sicherlich die Niederländer, das wären sicherlich die Deutschen, die einen Wechsel forderten und weiter einen Wechsel fordern."

Diese Woche wollen die Mitgliedsverbände der Europäischen Fußball-Union (Uefa) vor dem Champions-League-Finale in Berlin über eine gemeinsame Strategie beraten. Uefa-Präsident Michel Platini hatte schon vor dem Fifa-Kongress in Zürich in der vergangenen Woche für den Fall einer fünften Amtszeit Blatters den Rückzug europäischer Mannschaften aus allen Fifa-Wettbewerben nicht ausgeschlossen.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatte sich allerdings danach klar gegen ein deutsches Fernbleiben von der Weltmeisterschaft ausgesprochen. "Boykott ist eine schlechte Waffe. Wir haben uns so oft gegen Boykott ausgesprochen und das sollte auch die Grundhaltung sein", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes.

(APA/dpa)

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