Südafrika und Katar weisen WM-Bestechungsvorwürfe zurück

Joseph Blatter bei der umstrittenen WM-Vergabe
Joseph Blatter bei der umstrittenen WM-VergabeREUTERS
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Südafrikas Sportminister sprach von "Lügen" und "Propaganda" rund um die WM 2010. Katar betonte den "fairen Wettbewerb" bei der Vergabe.

Südafrika und Katar haben Bestechungsvorwürfe rund um die Vergaben der Fußball-Weltmeisterschaften 2010 und 2022 jeweils vehement zurückgewiesen. Während der südafrikanische Sportminister Fikile Mbalula von "Lügen" und "Propaganda" sprach, betonte Katars Ex-Ministerpräsident Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber Al-Thani den "fairen Wettbewerb" im Zuge der Vergabe des Mega-Events.

Der frühere Chef des südafrikanischen Organisationskomitees der WM, Danny Jordaan, hatte zuvor eine Sonderzahlung von zehn Millionen Dollar zugegeben. Das Geld sei jedoch entgegen einer Anklageschrift der US-Justizbehörden keine Bestechung der Fifa gewesen. Es seien auch keine Steuergelder verwendet worden, um von der Fifa den Zuschlag für die WM zu erhalten, hieß es in einer Mitteilung Mbalulas.

Zahlungen an Concacaf nur Förderungen

Jordaan zufolge wurde das Geld 2008 an die Konföderation von Nord- und Mittelamerika (Concacaf) bezahlt, um den Sport dort zu fördern. Concacaf-Präsident war damals Fifa-Vizepräsident Jack Warner, der zuletzt aufgrund der Bestechungsvorwürfe zeitweise festgenommen worden war. Jordaan argumentierte weiter, dass Südafrika bereits 2004 den Zuschlag für die WM bekommen habe, weshalb eine Bestechung vier Jahre später überhaupt keinen Sinn gemacht hätte.

Katars ehemaliger Ministerpräsident Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber Al-Thani wies Korruptionsvorwürfe gegen das Emirat bei der Vergabe der Fußball-WM 2022 ebenfalls zurück. "Wir haben das in einem fairen Wettbewerb erreicht. Da gab es keine Korruption", sagte Dschaber al-Thani. Die Debatte sei nicht fair. Der Scheich spielte auch auf mögliche Vorbehalte westlicher Gesellschaften gegenüber Katar an: "Ist das so, weil es ein arabisches, islamisches, kleines Land ist? So empfinden das die Menschen in der Region."

(APA/dpa)

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