Frauenfußball-WM: Deutschland und USA im Halbfinale

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Die DFB-Auswahl setzte sich gegen Frankreich im Elfmeterschießen durch, die USA bezwangen China mit 1:0.

USA gegen Deutschland lautet das erste Halbfinale der Frauenfußball-WM in Kanada. Die US-Amerikanerinnen setzten sich gegen China in Ottawa hauchdünn mit 1:0 durch, noch knapper fiel das Ergebnisse der DFB-Auswahl aus: Die Deutschen besiegten die spielbestimmenden Französinnen nach einem 1:1 nach regulärer Spielzeit erst im Elfmeterschießen mit 5:4.

Carli Llloyd, die Kapitänin der USA, avancierte gegen China mit ihrem Kopfballtreffer in der 51. Minute zur Matchwinnerin. Im 200. Länderspiel traf die Mittelfeldakteurin, die bereits in den Olympia-Finali 2008 und 2012 mit ihren Toren die Frau des Spiels gewesen war, zum 65. Mal. Durch Lloyds nächstes Goldtor stieß der zweifache Weltmeister USA auch bei der siebenten Frauen-WM unter die letzten Vier vor. Der letzte Titel der US-Girls geht allerdings bereits auf das Jahr 1999 zurück.

Ohne Torerfolg, jedoch mit zwei Triumphen endete der Tag für US-Torjägerin Abby Wambach. Bereits vor dem 1:0 im Viertelfinale gegen China hatte sich Wambach durch ein Urteil des Obersten US-Gerichts als Siegerin gefühlt. Die Behörde erkannte Schwulen und Lesben nach jahrzehntelangem Kampf das unbeschränkte Recht auf gleichgeschlechtliche Eheschließungen zu. Wambach ist schon seit 2013 mit ihrer Partnerin Sarah Huffman verheiratet, in einer Reihe von US-Bundesstaaten aber war die Homo-Ehe bisher verboten.

"Das betrifft mich natürlich auch persönlich, aber jeder in unserem Team war total froh und glücklich darüber. Und das dann noch mit einem Sieg zu krönen und ins WM-Halbfinale einzuziehen, das geht nicht besser für mich", sagte Wambach. Die 35-Jährige war gegen China nach zuletzt durchwachsenen Leistungen erst kurz vor Schluss eingewechselt worden.

Torfrau Angerer in der Heldenrolle

Im Halbfinale bekommen es die USA in der Nacht auf Mittwoch in Montreal mit den Deutschen zu tun. Beim Spiel der DFB-Auswahl gegen Frankreich wurde einmal mehr Torhüterin Nadine Angerer zur umjubelten Spielerin. Angerer, die vor zwei Jahren im EM-Finale gegen Norwegen (1:0) gleich zwei Strafstöße in der regulären Spielzeit abgewehrt hatte, hielt diesmal im Elfmeterschießen den letzten Versuch Frankreichs, jenen der eingewechselten Claire Lavogez. Zuvor waren sämtliche neun Spielerinnen, die zum Elfmeterschießen angetreten waren, erfolgreich.

Die technisch starken Französinnen hatten es zuvor verpasst, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Sie waren über weite Strecken spielbestimmend und verzeichneten ein deutliches Chancenplus. Folgerichtig ging der WM-Vierte von 2011 durch Louisa Necib in der 64. Minute in Führung. Die Mittelfeldspielerin von Olympique Lyon traf von der Strafraumgrenze. Dank eines von Celia Sasic verwandelten Handelfmeters (84.) rettete sich Deutschland jedoch in die Verlängerung und vermochte mit dem nachfolgenden Sieg den Traum vom dritten WM-Titel nach 2003 und 2007 aufrechtzuerhalten.

(APA/Si/dpa/Reuters)

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