Frauen-WM: Klassiker Deutschland gegen USA um Finaleinzug

(c) USA Today Sports (Michael Chow)
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Die Amerikanerinnen präsentierten sich im Turnier bisher unspektakulär, aber erfolgreich. Ein Duell auf Augenhöhe wird erwartet.

Mit dem Halbfinale zwischen Deutschland und den USA hat die Weltmeisterschaft in Kanada einen weiteren Klassiker im Frauen-Fußball zu bieten. Im wohl ausverkauften Olympiastadion von Montreal wird in der Nacht auf Mittwoch (01.00 Uhr MESZ) ein Spiel auf Augenhöhe erwartet. Die Amerikanerinnen spielten sich im Gegensatz zu den Deutschen dabei bisher eher unspektakulär durch das Turnier.

Im zweiten Duell um das Finale ist am Donnerstag (01.00 Uhr MESZ) der Titelverteidiger aus Asien im Einsatz. Japan trifft in Edmonton auf England, die "Lionesses" stehen bei einer WM-Endrunde dabei erstmals im Halbfinale.

Zwischen Deutschland und den USA herrscht im Frauen-Fußball eine große Rivalität. Schon 32 Länderspiele trugen die Kontrahenten aus, nur gegen Norwegen spielte die DFB-Auswahl häufiger (39). In der Gesamtbilanz liegen die Amerikanerinnen voran: 20 Mal siegten die US-Girls, nur sechsmal gewann Deutschland. Eine Niederlage schmerzt die USA aber besonders: Im Halbfinale der Heim-WM 2003 unterlagen das hoch favorisierte Team mit 0:3.

Gegner mit Power

Deutschland holte vor zwölf Jahren in Folge den ersten WM-Titel. In Kanada greift der Weltranglisten-Erste um Bundestrainerin Silvia Neid nach dem dritten Stern. Mit Frankreich wurde im Viertelfinale ein großer Kontrahent im Elfer-Krimi ausgeschaltet, in Montreal geht es dank zahlreicher US-Fans nun ins nächste "Auswärtsspiel".

Torfrau Nadine Angerer erwartete einen anderen Gegner, als die auf ihre Technik setzenden Französinnen. "Die USA sind ein richtig starker Gegner mit einer erfahrenen Mannschaft, die viel individuelle Klasse hat. Sie sind sehr athletisch und kommen über ihre Power", meinte die in der US-Profiliga engagierte Kapitänin. Das größte Plus der Europäerinnen ist eine typisch deutsche Fußball-Tugend: Gegen Frankreich zeigten Angerer und Co. nach dem Rückstand große Moral.

Abwehr als Prunkstück

Die USA agierten im Turnier bisher unauffällig. Vom früheren US-Angriffswirbel war noch nicht viel zu sehen. Allerdings besticht das Team wie immer durch unbändigen Einsatz und leistet sich sogar den Luxus, Star Abby Wambach nur als Joker zu bringen. Beim 1:0 im Viertelfinale gegen China wurde die einstige Weltfußballerin erst in der 86. Minute eingewechselt.

Trainerin Jill Ellis hat auch nun wenig Anlass, an ihrer Startelf etwas zu verändern. Ellis lobt ihre Leitfigur und erfolgreichste Stürmerin, die in 247 Länderspielen sagenhafte 183 Tore erzielte, für ihr vorbildliches Verhalten. Wambach unterstütze das Team auch von der Bank hervorragend. Trotzdem rechnet Neid mit der 35-Jährigen: "Ich habe das Gefühl, immer wenn sie reinkommt, geht ein Ruck durch das Team. Sie konnte sich gegen China ausruhen."

Prunkstück der Amerikanerinnen ist aber die Abwehr. Torhüterin Hope Solo wurde seit 423 Minuten nicht mehr bezwungen und hat erst ein Tor in fünf Spielen kassiert. Wie Deutschland gehen auch die USA in Kanada auf den dritten WM-Titel (nach 1991 und 1999) los. Das Endspiel gegen Japan ging vor vier Jahren im Elferschießen verloren.

(APA/dpa)

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