Fifa-Präsident Blatter: "Ich habe ein reines Gewissen"

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Joseph Blatter hat keine Sorge wegen des Fifa-Skandals im Gefängnis zu landen: "Wer mir vorwirft, ich sei korrupt, muss es erst einmal beweisen."

Fifa-Präsident Joseph Blatter verzichtet auf einen Besuch des Finales der Frauen-WM in Kanada. Auch sein Generalsekretär Jerome Valcke werde "wegen ihrer aktuellen Verpflichtungen in Zürich" am Sonntag (16.00 Uhr Ortszeit) nicht in Vancouver sein, teilte der Fußball-Weltverband mit. Stattdessen wird nach Angaben der "New York Times" Vize-Präsident Issa Hayatou am Sonntag vor Ort sein.

Vancouver liegt nur 40 Kilometer nördlich der Grenze zu den USA. Die US-Justiz führt derzeit Ermittlungen wegen Korruption, Verschwörung und organisierten Verbrechens gegen die Fifa.

Trotz des Skandals habe er ein "reines Gewissen", sagte der 79-jährige Blatter dem Magazin "Bunte". Jeder Mensch habe irgendwo ein kleines, verborgenes Gärtchen. "Aber das hat bei mir mit dem Fußball gar nichts zu tun, sondern ist auf mein Privatleben beschränkt", fügte er hinzu.

Blatter: "Bin nicht korrupt"

Der Schweizer betonte, niemand könne ihn wegen seines Amts als Fifa-Präsident ins Gefängnis bringen. "Wer mir vorwirft, ich sei korrupt, muss es mir erst einmal beweisen. Das kann aber niemand, weil ich nicht korrupt bin", sagte der Eidgenosse. Kritik nehme er gerne an. Aber alle die behaupten, "Blatter ist korrupt, weil die Fifa korrupt ist, (...) sollte man einsperren", sagte er.

Sich selbst bezeichnete er als gläubigen Menschen. "Ich bete auch", sagte Blatter. Gerade in den vergangenen Wochen habe er viel Kraft aus seinem Glauben geschöpft.

Blatter hatte vier Tage nach seiner Wiederwahl Ende Mai angekündigt, bei einem außerordentlichen Fifa-Kongress sein Amt zur Verfügung stellen zu wollen. Er selbst gehe davon aus, in einem Jahr nicht mehr Präsident der Fifa zu sein, sagte Blatter im Interview.

Kurz vor dem jüngsten Kongress waren mehrere Spitzenfunktionäre der Fifa im Rahmen des Korruptionsskandals verhaftet worden. Neben der US-Justiz ermittelt die Schweizer Staatsanwaltschaft rund um die WM-Vergaben 2018 an Russland und 2022 an Katar.

(APA/dpa)

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