Salzburgs Glückseligkeit ruht im Kreuzeck

CL-QUALIFIKATION: RED BULL SALZBURG - MALMOe FF
CL-QUALIFIKATION: RED BULL SALZBURG - MALMOe FFAPA/KRUGFOTO
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Champions League. Salzburgs Revanchegelüste gegen Malmö wurden mit dem 2:0 im Heimspiel zur 3. Qualifikationsrunde befriedigt. Ulmer schoss Traumtor, Hinteregger verwandelte Elfmeter.

Salzburg. 2:0 – Fußballmeister Salzburg hat das Heimspiel zur dritten Runde der Champions-League-Qualifikation gegen Malmö verdient gewonnen. Zwar spielten die jungen Bullen über weite Strecken harmlos, doch auch die Schweden hatten im Vergleich zum Vorjahr an Bissigkeit verloren. Die Treffer schossen Ulmer (52.) nach einem Eckball, Hinteregger verwandelte einen Elfmeter (89.) zum 2:0-Endstand. Damit wurde die Chance gewahrt auf den Einzug in die vierte Qualifikationsrunde (Playoff) bzw. die direkte Qualifikation für die Europa League. Das Rückspiel steigt kommenden Mittwoch, Salzburg ist jedenfalls vorgewarnt . . .

Was war vor dem Anstoß nicht berichtet worden über die Revanchegelüste der Salzburger für die 2014 erlebte Lehrstunde. Einem 2:1-Heimsieg folgte die 0:3-Offenbarung in Schweden; über Malmös Trainer, der keinerlei Respekt zeigt oder Stürmer-Oldie Marcus Rosenberg, der weiterhin munter seine Tore schießt. Dem Zuschauerandrang war all das nicht förderlich. Nur 15.000 waren gekommen, um den nunmehr achten Anlauf zu sehen, in dem Salzburg unter der Red-Bull-Flagge versucht, in die Champions League einzuziehen.

Soriano musste passen

Die Schweden, die seit Anfang April im Ligabetrieb stehen, zeigten wie erwartet keinerlei Scheu. Sie warteten, reagierten, ließen Salzburg anlaufen. Zudem, ihnen war der Aderlass beim Gegner nicht verborgen geblieben, ebenso nicht das 1:2 in Mattersburg. Es blieben ja auch zu oft harmlose Salzburger Versuche; etwa durch Djuricin (35., 48.) oder Atanga (37.). Kurz vor Anpfiff hatte den Gastgeber die bittere Nachricht ereilt: Topscorer Soriano, 29, musste mit Wadenverletzung passen.

Für Veteranen wie Rosenberg (einst Werder Bremen, Panathinaikos) sind solche Partien generell ein „gefundenes Fressen“. Es trennten den 32-Jährigen, der gerne mit Knie und Ellbogen spielt, nur Zentimeter vom 1:0. Sein Treffer (15.) wurde wegen Abseits aberkannt.

Trainer Peter Zeidler hatte vor dem Spiel über die „Faszination Europa“ referiert. Es war sein erstes Spiel in dieser Liga, er verglich es tatsächlich mit einem Anmeldeprozess. „Ich kann nicht allen Ernstes von der Champions League reden, wenn es noch gar nicht darum geht. Es geht um ein Anmeldeformular für Europa.“ Er musste sich während der Partie mehrmals gewundert haben – immer dann, wenn seine Spieler den Ball verloren oder der Gegner allein davonlaufen konnte. Als Ulmer aber den Ball aus 25 Metern zum 1:0 (52.) ins Kreuzeck hämmerte, war sie spürbar, diese Faszination.

Im Gegenstoß war dieser Ruck jedoch wieder verflogen. Djurdic (54.) stand allein vor Salzburgs Tor und traf die Tribüne. Keita (82.) traf aus kürzester Distanz nur die Stange, kurz vor Abpfiff wurde Nielsen im Strafraum „gefällt“, Hinteregger (89.) verwandelte zum 2:0. Und, dann war es wieder Glück, das Salzburg weiter träumen ließ. Malmö wurde ein lupenreiner Elfmeter vorenthalten.

Dem Bullen-Team fehlen Routiniers und Typen, die Stimmung machen. Dafür läuft jeder, es wird weder gemotzt noch simuliert. Es gibt ein System, junge Spieler, einen unbekannten Trainer – vielleicht ist Salzburgs größte Chance.

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