Rapid und die Magie der letzten Viertelstunde

UEFA CHAMPIONS LEAGUE QUALIFIKATION 3. RUNDE: SK RAPID WIEN - AJAX AMSTERDAM
UEFA CHAMPIONS LEAGUE QUALIFIKATION 3. RUNDE: SK RAPID WIEN - AJAX AMSTERDAMAPA/HERBERT NEUBAUER
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Champions League. Rapid verwandelt einen 0:2-Rückstand gegen Ajax Amsterdam mit einem Spieler weniger noch in ein umjubeltes 2:2-Remis. Die Chance auf den Playoff-Einzug lebt damit weiter – dank Willenskraft und Schaubs präzisen Pässen.

Wien. Ajax Amsterdam dominierte, attackierte – und musste sich nach 2:0-Führung mit einem 2:2 begnügen. Gegen zehn Rapidler, die im Heimspiel zur 3. Runde der Champions-League-Qualifikation beherzt spielten, sich nach dem Rückstand nicht aufgaben, sondern sogar nach der Roten Karte für Schwab (58.) noch engagierter angriffen. Damit ist für das Rückspiel am kommenden Dienstag in Amsterdam weiter alles offen.

Rapid unternahm vor 43.200 Zuschauern den fünften Anlauf in Richtung Eliteliga, der dritte Einzug in die Millionenliga nach 1996 und 2005 ist das Wunschziel – doch Ajax hatte bessere Ideen. Diese verjüngte Mannschaft war keineswegs mit der zu vergleichen, die hier 1995 den CL-Triumph sicherstellte respektive gegen Salzburg 2014 in der Europa League untergegangen war: sie spielte freier, engagierter, unbekümmerter – weil es der Gegner mit nur 30 % Ballbesitz zuließ.

Bereits die erste Aktion bedeutete das 0:1. Rapids Abwehr schlief, ein langer Pass fand Sinkgraven, er ließ seinen Begleiter (Auer) links liegen, passte zu Klaassen, Torhüter Novota konnte seinen Schuss nicht parieren – 0:1 (25.). Vor der Pause schien das Spiel entschieden: Klaassen erzielte das 2:0 (44.).

Kainz und Beric treffen

Nach Wiederbeginn wendete sich das Blatt. Beric setzte sich am Flügel durch, Kainz verwandelte seine Flanke aus fünf Metern zum unerwarteten 1:2 (48.). Rapid machte Druck, man spürte Hoffnung, ehe ein „Anfängerfehler“ alles erneut zu torpedieren drohte. Schwab brachte Riedewald mit gestreckten Beinen zu Fall (Rot, 57.).

Rapid gab abermals nicht auf, vor allem durch die Einwechslung von Schaub kam Wind ins Angriffsspiel. Er fing einen Pass ab, brillierte im Doppelpass mit Kainz, passte zu Beric, der zum umjubelten 2:2 (76.) traf. Ab diesem Zeitpunkt verstand man zwar sein eigenes Wort nicht mehr, aber Ajax dürfte verstanden haben, welche Energie die „Rapid-Viertelstunde“ freisetzen kann. Ob das auch im Rückspiel reichen kann? (fin)

CHAMPIONS LEAGUE 3. Quali-Runde
Rapid – Ajax 2:2 (0:2). Happel-Stadion, 43.200, SR Collum (SCO). Tore: Kainz (48.), Beric (76.) bzw. Klaassen (25., 43.). Rot: Schwab (57.).
Rapid: Novota; Auer, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl; Petsos, Schwab; Schobesberger (69., Schaub), S. Hofmann (60., Grahovac), Kainz (84., Huspek); Beric. Ajax: Cillessen; Tete, Veltman, Riedewald, Dijks; Bazoer, Klaassen, Gudelj; El Ghazi, Milik, Sinkgraven.

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