Deutschland: Ingolstadt setzt sich oben fest

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Ein Befreiungsschlag in Ingolstadt mündet in den ersten Heimsieg von Trainer Hasenhüttl. Die Millionen-Stars aus Wolfsburg patzen, weil ein Interimstrainer aus Serienverlierer Gladbach einen Seriensieger gemacht hat.

Ingolstadt. Fast sechs Stunden hat Aufsteiger Ingolstadt in der deutschen Bundesliga auf sein Premieren-Tor im eigenen Stadion warten müssen. In der 348. Minute war es so weit, Pascal Groß bescherte den Schanzern den ersten Heimtreffer. Am Ende gewann Ingolstadt gegen Frankfurt 2:0 und feierte außerdem den ersten Bundesliga-Heimsieg. Trainer Ralph Hasenhüttl schwärmte von einem „Riesenmoment“. Für den Steirer war es keine Überraschung, dass es just Groß war, der die Sehnsucht der Anhänger im vierten Heimspiel stillen konnte. „Er ist mit links und rechts schusstechnisch ein Wahnsinn“, meinte Hasenhüttl.

Nach den furiosen Auswärtsauftritten der Truppe um die ÖFB-Kicker Ramazan Özcan, Markus Suttner und Lukas Hinterseer klappte es endlich auch zuhause. „Wir agieren ein bisschen cooler“, bemerkte Hasenhüttl zur Weiterentwicklung seiner Mannschaft. Doch die Liga-Neulinge wollen nicht größenwahnsinnig werden. „Wir müssen bis zur Winterpause noch nachlegen“, sagte Kapitän Marvin Matip. Die Statistik spricht für einen Ligaverbleib des Aufsteigers, in den vergangenen 23 Jahren ist nie ein Klub abgestiegen, der wie Ingolstadt nach acht Spieltagen 14 Zähler vorweisen konnte.

Ebenso viele Punkte hat der 1. FC Köln bisher gesammelt. Die Elf von Trainer Peter Stöger fügte Schalke die erste Heimniederlage der Saison (0:3) zu.

Krise in Wolfsburg

Vier Spiele ist die Millionentruppe des VfL Wolfsburg jetzt ohne Sieg, der letzte Auswärtserfolg liegt sogar fünf Monate zurück. „Man muss sich an die eigene Brust klopfen und sich fragen: Was kann ich besser machen?“, sagte Geschäftsführer Klaus Allofs nach dem 0:2 bei Borussia Mönchengladbach. „Bei uns ging es bislang steil bergauf, dass dann mal eine solche Phase kommt, habe ich erwartet“, meinte Allofs, der sich noch im Spielertunnel einen kleinen Disput mit Daniel Caligiuri lieferte. Der Rechtsaußen hatte sich über den Schiedsrichter beklagt, Allofs hätte lieber selbstkritischere Töne gehört.

Im Rennen um die vorderen drei Plätze ist Wolfsburg zurückgefallen. Allofs stellte klar: „Die Gladbacher haben es zu Saisonbeginn erlebt, vielleicht haben wir jetzt diese Phase, wo wir uns in einigen Dingen neu definieren müssen.“

Vereinsrekord zum Auftakt

Die von Allofs angesprochenen Gladbacher feierten mit dem Erfolg gegen Wolfsburg nach fünf Pleiten zum Auftakt nun den dritten Sieg in Folge. Es war außerdem der dritte Sieg im dritten Liga-Spiel von Interimstrainer Andre Schubert, 44. Das hat noch keiner seiner Vorgänger geschafft. „Mir fehlen ein wenig die Worte. Das ist sensationell mit welchem Willen die Mannschaft auf den Platz gegangen ist. Wir haben aber nicht nur Mentalität, sondern auch Qualität gezeigt“, sagte Schubert, der Sportdirektor Max Eberl zufolge die Gladbacher bis zur Winterpause betreuen könnte. Auch die Spieler machen sich für den Interimstrainer stark. Kapitän Granit Xhaka fragte: „Wofür brauchen wir einen neuen Trainer? Max Eberl hat genug Ahnung, um zu wissen, dass wir bei neun Punkten aus drei Spielen keinen neuen Trainer brauchen.“ (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.10.2015)

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