Zenica. Bosnien-Herzegowina hat die Hoffnung auf die erste EM-Teilnahme seiner Geschichte noch nicht aufgegeben. „Das war die erste Halbzeit“, sagte Stürmer Vedad Ibišević nach dem enttäuschenden 1:1 im Play-off-Hinspiel gegen Irland. „Wir spielen noch eine zweite“, meinte er im Hinblick auf das Rückspiel am Montag in Dublin. Dabei sah es bereits noch düsterer aus, als Robbie Brady nach einem Konter die Gäste in der 82. Minute in Führung brachte. Doch drei Minuten später sorgte Edin Džeko für den Ausgleich und neue Hoffnung. Die bosnischen Spieler haben ihre Zuversicht jedenfalls nicht verloren: „Wir haben gezeigt, dass wir das bessere Team sind. Wir fahren nach Dublin, um zu gewinnen.“ Für Bosnien wäre es nach der WM-Premiere in Brasilien das Debüt bei den kontinentalen Titelkämpfen. Im Play-off für die Euro 2012 war Portugal zu stark.
Der Vorteil liegt aber bei den Iren. „Es war vor allem defensiv eine gute Vorstellung von uns, aber nun liegt die volle Konzentration auf Montag“, meinte Verteidiger Ciaran Clark. „Es wird ein schweres Spiel, aber wir haben das Auswärtstor und sind überzeugt, dass wir es schaffen können.“
Bereits heute kann Ungarn im Play-off-Rückspiel gegen Norwegen erstmals seit 1972 wieder das EM-Ticket lösen. Die Magyaren, bei denen Torhüter-Routinier Gábor Király mit seinem 101. Einsatz den Rekord von Legende József Bozsik einstellen wird, gehen mit einem 1:0-Vorteil in die Partie. Die Norweger haben freilich noch nicht aufgegeben. Teamchef Per-Mathias Høgmo: „Wenn sie uns in Norwegen schlagen können, können wir sie auch in Ungarn schlagen.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.11.2015)