Clasico: Barcelona demütigt die Königlichen

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Der 231. Clasico wurde zu einer katalanischen Lehrstunde für das enttäuschende "Weiße Ballett". Barcelona besiegte Real Madrid 4:0.

Der FC Barcelona hat am Samstag im spanischen Fußball-Spitzenspiel seinen Erzrivalen Real Madrid mit einem 4:0-(2:0)-Auswärtssieg gedemütigt. Luis Suarez (11., 74.), Neymar (39.) und der überragende Andres Iniesta (53.), der im Finish sogar Applaus von den heimischen Fans erhielt, trafen im "Clasico" für den Tabellenführer, der nun schon sechs Punkte vor Real liegt.

Rafael Benitez erlebte bei seinem ersten "Clasico" einen der bittersten Momente seiner Trainerkarriere, waren doch seine Madrilenen absolut chancenlos. Die katalanische Lehrstunde wird bei den "Königlichen" wohl einen Sturm der Entrüstung auslösen. "Wir haben heute ein perfektes Match in jeder Hinsicht abgeliefert", lautete der stolze Kommentar von Iniesta.

Der Triple-Gewinner aus Barcelona spielte im mit 80.500 Zuschauern ausverkauften Santiago Bernabeu seine Klasse von Beginn weg unwiderstehlich aus. Uruguays Torjäger Suarez leitete den monumentalen Untergang Reals in der elften Minute ein, der Brasilianer Neymar und Kapitän Iniesta erhöhten auf 3:0, ehe Suarez in der 74. Minute für den spektakulären Schlusspunkt sorgte.

Messis Rückkehr

Nach knapp zweimonatiger Pause kehrte bei den triumphalen Siegern auch Superstar Lionel Messi zurück. Der zuletzt am Knie verletzte Argentinier betrat die Bühne beim Stand von 3:0 in der 56. Minute. Sein Comeback war nur eine von zahllosen schönen Geschichten des FCB im beeindruckend einseitigen "Clasico".

Die Madrider Luft für Benitez wird nach dem Fiasko gegen den Erzrivalen wohl extrem dünn. Im verwöhnten Umfeld der "Blancos" kam die bisweilen zögerliche Haltung des neuen Trainers schon vor der Bankrotterklärung gegen Barcelona nicht gut an. Die für Real-Verhältnisse unzureichende Torproduktion - 26 Treffer in zwölf Runden entsprechen dem tiefsten Wert seit acht Jahren - regen die anspruchsvollen Aficionados seit Wochen auf. Nun hat der Trainer mit medialer Kritik in Orkanstärke zu rechnen.

Rätselraten um Ronaldo

Und zur angespannten Lage passen die bereits wochenlangen Transfer-Spekulationen um Weltfußballer Cristiano Ronaldo. Der teuerste Künstler der Madrilenen stellt sein Desinteresse am taktischen Stil Benitez' mehr oder weniger offen zur Schau. In acht von zwölf Spielen in der Liga traf der Portugiese nicht.

Im Top-Duell mit "Barca" tauchte der Superstar nahezu unbemerkt mit dem Rest des schwer enttäuschenden Ensembles ab. Sein einziges Solo wurde von Tormann Claudio Bravo entschärft. Für Reals Tiefpunkt sorgte aber Isco, der in der 55. Minute als Joker kam und nach einem hässlichen Tritt gegen Neymar in der 84. Minute völlig zurecht mit Rot vom Platz flog.

(APA/si/Reuters)

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