Joseph Blatter wähnte sich bei seinem Spitalsaufenthalt bereits dem Tod nah. In dem Interview zeigte er auch überraschende Einsicht.
Erstmals hat sich Joseph Blatter nach und über seinen Spitalsaufenthalt geäußert. Er habe sich dem Tod sehr nah gefühlt. "Ich war schon zwischen Engeln, die gesungen haben, und dem Teufel, der das Feuer geschürt hat. Aber es waren die Engel, die gesungen haben", erzählte der 79-Jährige dem Schweizer TV-Sender RTS, der das Interview am Mittwoch ausstrahlen wird. Details zu seinem Gesundheitszustand verriet Blatter nicht.
Sein Zustand sei durch den "enormen Druck" begründbar. "In einem bestimmten Moment sagt der Körper einfach 'Nein, genug ist genug'. Aber wenn du psychisch stark bist, kannst du widerstehen", sagte Blatter. Der angeschlagen wirkende Schweizer hatte sich Anfang des Monats ins Krankenhaus begeben. Dabei hatte es unterschiedliche Meldungen über die Ernsthaftigkeit seines Zustands gegeben. Blatter war am 7. Oktober für 90 Tage von der Fifa-Ethikkommission von allen Fußball-Ämtern suspendiert worden.
Zeitpunkt für Rücktritt verpasst
Zudem überraschte Blatter mit der Aussage, dass er zum Höhepunkt seiner Karriere, nach der letzten WM 2014 in Brasilien, zurücktreten hätte sollen. "Ich bereue es, dass ich nicht zu mir selbst gesagt habe 'Blatter, du hast den Gipfel erreicht, du hast einige gute Sachen gemacht, mehr geht nicht mehr, du solltest aufhören.'"
Unmittelbar danach aber hörte man wieder den "alten" Blatter. Er halte den ebenfalls suspendierten Uefa-Chef Michel Platini nach wie vor für einen "ehrlichen Mann" und glaubt an dessen Kandidatur als Fifa-Präsident. "Wenn er zurück kommt, dann wird er gewählt werden...und wenn er zurück kommt, dann komme ich auch zurück."
(APA/red)