Trotz Anschlägen: EM in Frankreich mit Public-Viewing

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Frankreich will nicht auf Fan-Zonen und Fanmeilen verzichten. Die Sicherheitsvorkehrungen werden aber verschärft.

Trotz der Anschläge von Paris soll es bei der Fußball-EM 2016 in Frankreich Public-Viewing für Fans geben. Das sagte der französische Sportminister Patrick Kanner am Dienstag. Innenminister Bernard Cazeneuve versicherte, es werde Fan-Zonen und Fanmeilen geben. Die EM solle aber nach den Anschlägen vom 13. November unter verschärften Sicherheitsbedingungen stattfinden.

"Wir werden alles tun, damit sie unter den besten Bedingungen verläuft", betonte er. Die Frage, ob es Sicherheitsschleusen mit Körperscannern gibt, wird seinen Angaben zufolge je nach Lage entschieden. Die Sicherheit der insgesamt 51 Spiele soll auch durch zusätzliche Video-Überwachung und noch mehr Sicherheitskräfte als bisher geplant gewährleistet werden. Insgesamt sollen nach seinen Worten mehr als 120.000 Sicherheitskräfte die EM, Fans und 24 Mannschaften, darunter das ÖFB-Team, schützen. Auch private Organisationen werden einbezogen.

Was zusätzlich nötig sei, werde von den Erfordernissen der verschiedenen Austragungsorte abhängen, erklärte der Minister nach seinem Treffen unter anderen mit Kanner, EM-OK-Chef Jacques Lambert sowie Alain Juppe, Präsident der Vereinigung der Gastgeberstädte. In zehn Stadien in ganz Frankreich werden die Spiele der EM 2016 (10. Juni bis 10. Juli) stattfinden. Dazu zählen Paris, Saint-Denis, Bordeaux, Lens, Lille, Lyon, Marseille, Nizza, Toulouse und Saint-Etienne.

2,5 Millionen Zuschauer

Die EM wird von den Terroranschlägen in Paris und Saint-Denis vom 13. November überschattet. In unmittelbarer Umgebung des Auftakt- und Finalstadions Stade de France in Saint-Denis im Norden von Paris sprengten sich während des Spiels der französischen Nationalmannschaft gegen Weltmeister Deutschland drei Selbstmordattentäter in die Luft. Zuvor hatte es eine Bombendrohung im Hotel der deutschen Mannschaft im Südwesten der Stadt gegeben. Nur wenige Tage später wurde in Hannover das Testspiel der Deutschen gegen die Niederlande wegen Terrorgefahr abgesagt.

Ein großes Thema sind nach der Terrormordserie, ob in Frankreich Fanmeilen und Fan-Zonen rund um die Stadien noch möglich sind, und welche Sicherheitsbedingungen sie erfüllen müssen. Einhellige Auffassung der zuständigen Minister und der Ausrichter ist Cazeneuve zufolge, dass es sie geben soll. Das betonte auch OK-Chef Lambert.

2,5 Millionen Zuschauer werden in den Stadien erwartet, davon gut die Hälfte aus dem Ausland. Insgesamt 1,8 Millionen Tickets gehen in den freien Verkauf. In der ersten öffentlichen Verkaufsphase im Sommer wurden für die eine Million verfügbaren Karten mehr als elf Millionen Anträge aus aller Welt verzeichnet. 800.000 Tickets werden von Mitte Dezember über die nationalen Verbände der teilnehmenden Teams verkauft.

Die Tickets werden die Namen der Käufer aufweisen, sagte Lambert. Die Gruppenauslosung ist für den 12. Dezember im Palais des Congres in Paris geplant.

(APA/dpa)

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