Europa League: Die misslungene grün-weiße Kür

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Nach dem bereits fixierten Aufstieg mussten die Hütteldorfer nun bei Villarreal eine 0:1-Niederlage hinnehmen.

Castellon. Das 250. Uefa-Bewerbspiel von Rapid hätte ein historisches werden können. Die Pflicht wurde schon im Vorfeld erfüllt, vor drei Wochen hatte Rapid den ersten Matchball zum Aufstieg in die K.o.-Phase der Europa League mit dem 2:1-Sieg in Pilsen genutzt. Beim Gastspiel in Villarreal ging es nun darum, die Reise durch Fußball-Europa mit dem Gruppensieg zu krönen. Ein Unentschieden hätte gereicht, es wurde eine 0:1-Niederlage. Der Kampf um Platz eins entscheidet sich erst am letzten Spieltag in zwei Wochen.

Den Grundstein für den grün-weißen Höhenflug hatte Rapid beim 2:1-Heimsieg zum Auftakt gegen Villarreal gelegt. Weil die Spanier allerdings mit einer B-Elf nach Wien gereist waren, war Rapid-Trainer Zoran Barisic der Meinung, dass das gewonnene Hinspiel „kein Gradmesser“ ist. Villarreal-Coach Marcelino sann auf Revanche und bot diesmal die stärkste Mannschaft auf, die ihm zu Verfügung stand.

Die Hausherren – immerhin Tabellen-Vierter in der Primera Division – drängten von Beginn an auf ein Tor. Bei den Gästen aus Wien überknöchelte Verteidiger Christopher Dibon nach wenigen Minuten. Barisic war zum Wechseln gezwungen, brachte Maximilian Hofmann. Weil Villarreal "alle Facetten des Spiels beherrscht", wie der Rapid-Coach im Vorfeld erklärte, sei es wichtig, die Räume schnell zu schließen und den Gegner nicht zur Entfaltung zu bringen.

Verdienter Sieg

Doch Villarreal bewies Passsicherheit, der Ball zirkulierte durch die spanischen Reihen. Nach knapp 20 Minuten wurde es erstmals richtig gefährlich im Rapid-Strafraum.

Philipp Schobesberger, dessen Stolpertor in Pilsen um die Welt ging, ersetzte Louis Schaub in der Startelf. Der pfeilschnelle Angreifer entwischte der spanischen Verteidigung, der anschließende Freistoß von Kapitän Steffen Hofmann geriet zu zentral (23.). Rapid fand aber nun ins Spiel, setzte Akzente. Florian Kainz suchte zum ersten Mal den Abschluss (33.). Auf der Gegenseite fand Cédric Bakambu die beste Chance vor der Pause vor.

Auch Hälfte zwei begann mit einem Sturmlauf von Villarreal, Torjäger Roberto Soldado vergab zwei Großchancen (48., 49.). In Minute 58 rettete die Stange für Rapid, die Konterchance vereitelte Villarreal-Schlussmann Mariano Barbosa. Sein Gegenüber Jan Novota musste wenig später verletzt hinaus (61.), Ersatz-Goalie Richard Strebinger hütete fortan das Rapid-Tor und war auch gleich gefordert (62.). Die Hausherren gaben nun das Tempo vor, das 0:0 wackelte. Der eingewechselte Samuel verfehlte noch knapp, bevor Bruno Soriano der Siegtreffer für die Spanier gelang (78.). Rapid gab nicht auf, Stefan Stangl hatte den Ausgleich auf dem Fuß (80.), Strebinger verhinderte noch das 0:2 (87.).

Villarreal hatte seinen Platz in der K.o-Phase bereits vor der Partie in der Tasche. Die Spanier profitierten von einer 0:1-Niederlage von Pilsen bei Minsk. Die Tschechen hätten in Weißrussland einen Sieg benötigt, um ihre Chancen auf den Aufstieg am Leben zu erhalten. Den einzigen Treffer erzielte aber Nenad Adamovic für Minsk in der Nachspielzeit (93.).

Auch Janko weiter

ÖFB-Teamstürmer Marc Janko und sein FC Basel haben sich vorzeitig für das Sechzehntelfinale qualifiziert. Dem Schweizer Meister genügte ein 2:2-Heimremis gegen Fiorentina zum Gruppensieg in Pool I. Janko spielte durch, erhielt eine Gelbe Karte und ist damit im abschließenden Gruppenspiel bei Lech Posen gesperrt.

Gruppe E, 5. Spieltag

1. Villarreal 5 4 0 1 9 3 12
2. Rapid 5 4 0 1 8 5 12
3. Viktoria Pilsen 5 1 0 4 5 7 3
4. Dinamo Minsk 5 1 0 4 2 9 3

Villarreal – Rapid 1:0. (0:0), Minsk – Pilsen 1:0 (0:0).

(red.)

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