Auf Anfrage der US-Justiz wurde der Zugriff auf Konten mit Verbindungen zum Weltverband gesperrt. Joseph Blatter stellt sich Ethikkommission.
Die Schweizer Justizbehörde hat 50 Konten mit Verbindungen zum Fußball-Weltverband eingefroren, die Summe soll sich auf 50 bis 100 Millionen Franken belaufen. "Die US-Behörden haben Dokumente zu 50 Konten bei verschiedenen Banken, über die die Bestechungsgelder geflossen sein soll, angefordert", erklärte Ministeriumssprecher Folco Galli und bestätigte damit einen Bericht der Schweizer Zeitung "Tages-Anzeiger."
Gemäß der Zeitung haben mehrere Funktionäre des internationalen Fußballs Konten in der Schweiz. Als prominenteste Namen nennt das Blatt Ricardo Teixeira, den ehemaligen Präsidenten des brasilianischen Verbandes, und Nicolas Leoz, den langjährigen Chef des südamerikanischen Kontinentalverbands Conmebol. Leoz allein soll zwölf Bankverbindungen in die Schweiz vorzuweisen haben.
Im Gegensatz zu Uefa-Präsident Michel Platini stellt sich der ebenfalls suspendierte Fifa-Chef Joseph Blatter der Anhörung durch die Ethikkommission. Der Schweizer fuhr heute mit auffälligem Pflaster auf der Wange beim Fifa-Hauptquartier in Zürich vor. Es geht um eine dubiose Fifa-Zahlung von zwei Millionen Franken im Jahr 2011 an Platini, beide erklären diese als verspätetes Honorar. Das Urteil wird am 21. Dezember erwartet.
Blatter hatte seine provisorische Sperre nicht angefochten, im Falle einer Verurteilung will er aber alle Einspruchsinstanzen ausreizen. Das Ziel des 79-Jährigen ist es, am 26. Februar den außerordentlichen Fifa-Kongress zu leiten, bei dem sein Nachfolger gekürt werden soll.
(APA/Reuters/Si/red)