DFB fordert 6,7 Millionen Euro von Beckenbauer-Vertrautem

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Archivbild WM 2006APA/AFP/FRANCOIS XAVIER MARIT
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Fedor Radmann, OK-Vizepräsident der WM 2006, soll das Geld innerhalb von 20 Tagen überweisen. Die Forderung soll einer Verjährung vorbeugen.

In der Affäre um die WM 2006 in Deutschland fordert der Deutsche Fußball-Bund (DFB) der "Bild"-Zeitung zufolge von Fedor Radmann, dem früheren Vizepräsidenten des Organisationskomitees, die Zahlung von 6,7 Millionen Euro. Der Vertraute des einstigen OK-Chefs Franz Beckenbauer soll den Betrag demnach innerhalb von 20 Tagen an den Verband überweisen.

Diese Summe hatte der DFB vor der Weltmeisterschaft 2006 auf ein Konto des Weltverbandes (FIFA) überwiesen. Angeblich sollte das Geld zur Rückzahlung eines Darlehens des früheren Adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus verwendet werden. Wohin es tatsächlich floss, ist bisher nicht geklärt.

DFB verhindert Verjährung

Mit dem Vorgehen gegen Radmann unternimmt der DFB einen weiteren Schritt, um einen möglichen finanziellen Schaden in der Affäre vom Verband fernzuhalten. "Es geht also auch in diesem Fall darum, Rechtspositionen zu erhalten. In der Schweiz geschieht dies durch das sogenannte Betreibungsverfahren, durch das eine Verjährung von Ansprüchen verhindert wird. Die dazu notwendigen Schritte haben wir fristgerecht eingeleitet", zitierte die "Bild" einen DFB-Sprecher.

Zuvor hatte der DFB Güteanträge bei der Öffentlichen Rechtsauskunft- und Vergleichsstelle in Hamburg eingereicht, um den Anspruch auf möglichen Schadensersatz in Millionenhöhe zu wahren. Die Ansprüche richten sich neben Beckenbauer und Radmann auch gegen die ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach, Ex-DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt, den Testamentsvollstrecker von Robert Louis-Dreyfus sowie die Fifa.

(APA/dpa)

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