Nach Bayerns Aufstieg: Unmut über "Schwalbenkönig" Robben

Arjen Robben gegen Bochum
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Bochum-Trainer Gert Verbeek warf seinem niederländischen Landsmann Fallsucht vor. Arjen Robben nahm den Aufruhr gelassen.

Arjen Robben war sich wieder einmal keiner Schuld bewusst. Der Stürmer des FC Bayern wurde nach dem Cup-Halbfinaleinzug in Bochum aber zur Zielscheibe zahlreicher Verbal-Attacken. Selbst Josep Guardiola konnte den Ärger der Bochumer nachvollziehen, die erst nach der Roten Karte für Jan Simunek chancenlos gegen den Rekordmeister waren.

Der Bayern-Coach forderte die Regelhüter des Fußball-Weltverbandes (Fifa) auf, die sogenannte "Doppelbestrafung" abzuschaffen. "Die Regel ist lächerlich", sagte der Katalane nach dem glanzlosen 3:0 (1:0) beim tapfer kämpfenden Zweitligisten. "Das muss die Fifa ändern. Ein Elfmeter wäre genug gewesen. Heute war es gut für uns, aber morgen kann es schlecht für uns sein."

In der 43. Minute traf Simunek als "letzter Mann" im Strafraum Robben leicht am Fuß, den Fall des Niederländers wertete der erboste VfL-Trainer Gertjan Verbeek als "Schwalbe", viele Beobachter beurteilten Robbens Sturz als theatralisch. Dass Schiedsrichter Bastian Dankert auf Elfmeter entschied und den Tschechen vom Platz stellte, war zwar regelkonform. Dennoch herrschte Einigkeit darüber, dass die Rote Karte in diesem Fall eine sehr harte Strafe war.

"Wenn er Kontakt spürt, geht er liegen"

"Es gab einen Kontakt, aber Robben lässt sich fallen. Wir sind mit Elfmeter und 'Rot' viel zu sehr bestraft worden", kritisierte Verbeek. Er kenne seinen Landsmann schon als 12- oder 13-jährigen Spieler. "Er hat das schon immer gemacht. Wenn er einen Kontakt spürt, geht er liegen." Robben selbst wehrte sich gegen den Vorwurf, ein "Schwalbenkönig" zu sein. "Wenn das kein Elfmeter ist, können wir aufhören Fußball zu spielen", sagte der Angreifer. "Rot" für Simunek empfand auch er als "hart", aber: "Ich habe die Regel nicht gemacht."

Manuel Neuer tat sich schwer mit einer eindeutigen Beurteilung, attestierte dem Mitspieler pikanterweise aber zumindest eine gewisse Schlitzohrigkeit. "Klar, der Arjen spürt den Kontakt, er berührt ihn am rechten Fuß. Dementsprechend ist es dann auch legitim, wenn er sich fallen lässt", erklärte der Tormann.

Für Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter war es dagegen ein "Witz" und eine "Sauerei". Der Aufschrei in Bochum wäre sicher noch größer gewesen, hätte Thomas Müller den Strafstoß beim Stand von 1:0 zum 2:0 genutzt. Doch der Weltmeister scheiterte am großartig reagierenden VfL-Schlussmann Manuel Riemann, der Robben ebenfalls harsch kritisierte: "Mir geht es langsam auf die Eier. Der Robben lag 90 Minuten auf dem Boden. Das hat der Junge gar nicht nötig. Der ist so gut, Weltklasse."

(APA/dpa)

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