Champions League: Die ungeahnte Angriffslust der Wölfe

Schürrle setzte sich gegen Gent in Szene und schoss das 1:0 – der VfL steht erstmals in der Klubgeschichte im Viertelfinale der Champions League.
Schürrle setzte sich gegen Gent in Szene und schoss das 1:0 – der VfL steht erstmals in der Klubgeschichte im Viertelfinale der Champions League.(c) REUTERS (FABIAN BIMMER)
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VfL Wolfsburg steht erstmals in der Klubgeschichte im Viertelfinale, das hat viel mit dem Offensivtrio Kruse, Draxler und Schürrle zu tun.

Wolfsburg/Wien. „Das muss noch nicht alles gewesen sein“, sagt Dietmar Kühbauer über den VfL Wolfsburg, der erstmals in der Vereinsgeschichte im Viertelfinale der Champions League steht. Im Achtelfinale wurde KAA Gent ausgeschaltet (3:2 und 1:0), der VW-Klub schickt sich an, eine eher durchwachsene Saison zu retten. Auch dank Andre Schürrle, der den Siegtreffer (74.) im Heimspiel erzielte.

Kühbauer hat von 2000 bis 2002 in Wolfsburg gespielt, „damals hat das kaum einer ernst genommen“, meint der 44-Jährige etwas verbittert. „Der Klub hat sich ganz toll entwickelt. Wer weiß, was da noch alles möglich ist.“

Wiedersehen mit Guardiola

In Wolfsburg brach nach dem Schlusspfiff grenzenloser Jubel aus, selbst der sonst so kritische Manager, Klaus Allofs, geriet ins Schwärmen. „Es ist schon etwas Außergewöhnliches, ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen“, sagte er. Der Sieg im Rückspiel gegen Gent war denkbar knapp, aber nach dem 3:2-Auswärtssieg im Hinspiel mehr als ausreichend, um in den Kreis der besten acht Mannschaften Europas aufzusteigen.

Trainer Dieter Hecking hatte entscheidenden Anteil am Erfolg, weil er die taktische Aufstellung während der Partie von einer Mittelfeld-Raute auf ein 4-2-3-1-System änderte. „Nach unserem Spiel zuletzt gegen die Bayern habe ich mit Pep Guardiola gesprochen und zu ihm gesagt: ,Du, wir sehen uns vielleicht noch einmal diese Saison.‘ Da hat er gesagt: ,Aber erst in Mailand.‘ Also, der traut uns noch eine Menge zu“, hofft Hecking, dass Wolfsburgs Erfolgslauf bis zum Endspiel am 28. Mai anhält.

Nun warte man gespannt auf die Auslosung am 18. März, nicht nur Hecking glaubt, dass „das jetzt noch nicht das Ende gewesen sein muss“. Sein Klub hat mehr erreicht, als ihm von der Fachwelt zugetraut worden ist. Aber ihm ist auch klar, dass seine Mannschaft ab sofort nur noch als Außenseiter unterwegs ist. Es warten nun Größen wie Real Madrid, in Ehrfurcht erstarre man aber deshalb nicht; im Gegenteil. „Jetzt geht's erst richtig los!“, rief Hecking in den Pressesaal der Wolfsburger Arena. Seine Wölfe sind angriffslustig.

EUROPA LEAGUE

TV-Tipps
Achtelfinale, Donnerstag 19 Uhr, live
FC Basel (Janko) – Sevilla, SRF2
Dortmund – Tottenham (Wimmer), Sky

21 Uhr, live
Villareal – Leverkusen, Sport 1
Liverpool – Manchester United, Puls4

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.03.2016)

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