Zidane lässt das Weiße Ballett wieder träumen

Spanien. Nach dem 2:1-Sieg im Clásico beträgt Real Madrids Rückstand auf den FC Barcelona noch sieben Punkte, Spieler und Fans der Madrilenen spekulieren sogar wieder mit dem Titelgewinn. Coach Zinédine Zidane wird gefeiert.

Barcelona. Während Barcelona-Trainer Luis Enrique die bittere 1:2-Heimniederlage im Clásico mit einem nüchternen „Dieses Spiel existiert nicht mehr“ quittierte, sah Real-Stürmer Gareth Bale neue Chancen im Kampf um die Meisterschaft. „Wenn wir daran glauben, können wir es noch schaffen“, meinte der Waliser.

Bezüglich der Titelchancen seiner Truppe zeigte sich Reals Coach Zinédine Zidane etwas skeptischer. „Wir liegen noch immer sieben Punkte hinter Barça zurück und haben obendrein Atlético vor uns“, stellte der Franzose nüchtern fest. Atlético Madrid fertigte Betis Sevilla mit 5:1 ab und hat einen Zähler Vorsprung auf Real.

Seine Freude über das geglückte Clásico-Debüt in der Trainerrolle konnte Zidane aber nicht verhehlen. „Wir hatten am Anfang Probleme, aber das ist normal, denn hier ist es schwer zu spielen“, sagte der 43-Jährige. „Im Camp Nou zu gewinnen, ist eine große Belohnung für all unsere Spieler, weil sie eine enorme Leistung gezeigt haben. Nur wenige Teams gewinnen in Barcelona.“

Zidane zog offenbar die richtigen Schlüsse aus dem ersten Saisonduell, als Real im November noch unter seinem Vorgänger Rafael Benítez mit 0:4 unterging. Im Mittelfeld zog er den defensiveren Casemiro anderen Varianten vor und brachte so die Offensivmaschine der Katalanen ins Stottern.

Der Traumsturm um Luis Suárez, Lionel Messi und Neymar konnte seine Klasse nicht wie gewohnt ausspielen. „Casemiro hat eine zentrale Rolle gespielt“, urteilte Zidane, hob aber auch die Torschützen Karim Benzema sowie Cristiano Ronaldo und nicht zuletzt das Kollektiv hervor. „Die Torschützen haben den Unterschied ausgemacht, aber vor allem haben wir defensiv eine großartige Leistung gegen Spieler gezeigt, die uns wehtun können, wenn wir ihnen Räume geben.“

Die französische „L'Équipe“ bejubelte die Taktik des Trainers mit der Schlagzeile „Super Zidane“, und auch die spanische „Marca“ zollte dem Weißen Ballett auf ihrer Titelseite Respekt: „Los Blancos gaben nicht auf und eroberten das Nou Camp.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.04.2016)

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