Joseph Blatter erzählt seine Fifa-Geschichte

Joseph Blatter
Joseph BlatterAPA/AFP/FABRICE COFFRINI
  • Drucken

In seinem neuen Buch arbeitet der ehemalige Fifa-Präsident seine Karriere auf und stellt eine Verschwörungstheorie auf.

"Mission & Passion Fussball" - das Buch über Joseph "Sepp" Blatter ist keine eigentliche Biografie, eher eine Aufarbeitung der Karriere des gefallenen Ex-Präsidenten des Fußball-Weltverbandes (Fifa). Blatter erzählt seine Version der Geschichte darin vorwiegend selbst.

Bahnbrechende Neuigkeiten beinhaltet das 306 Seiten umfassende Werk seines früheren Mitarbeiters Thomas Renggli nicht. Blatter holt nicht zum verbalen Gegenschlag aus, Einzelheiten brisanter Verträge werden nicht veröffentlicht. Nur ein Statement in eigener Sache ist deutlich: "Ich habe nie Kommissionen oder Provisionen auf Verträge kassiert."

Der nach 14.991 Tagen bei der Fifa von der Ethikkommission gestoppte Ex-Patron gibt aber zu, einen unerzwungenen Abgang verpasst zu haben. "Ich hätte nach der wunderbaren WM-Endrunde 2014 in Brasilien zurücktreten sollen." Das von ihm beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) angefochtene zweitinstanzliche Urteil (sechs Jahre Sperre von allen Fußball-Aktivitäten) ist für Blatter nach wie vor nicht nachvollziehbar.

US-gesteuerter Komplott

Blatter stellt eine Verschwörungstheorie auf: "Bei den ganzen Vorgängen handelt es sich um einen von der amerikanischen Justiz gesteuerten Komplott." Den Ursprung der Probleme ortet Blatter in der Vergabe der WM 2022 am 2. Dezember 2010 an das Emirat Katar. Im Buch wird behauptet, Blatters einstiger Wahlhelfer und heutiger Widersacher Michel Platini sei zusammen mit dem damaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy am "Schicksalstag" die Schlüsselfigur gewesen.

Die wortlose Abschiebung aus seinem Reich macht Blatter auch Monate danach noch zu schaffen. "Ich bin einfach schubladisiert worden. Aber vielleicht öffnet irgendwann jemand die Schublade wieder." Er werde alle gerichtlichen Mittel ausschöpfen. "Das bin ich mir selber, der Fifa und auch meinem Vater schuldig. Er hätte kein Verständnis, wenn ich aufgeben würde."

(APA/sda)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.