ÖFB-Legionäre: Vier Auslandsmeister warten auf Gesellschaft

SOCCER - PL, Leicester vs Southampton
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Neben Christian Fuchs durften Aleksandar Dragović, Marc Janko und Emir Dilaver bereits feiern, David Alaba könnte bald folgen.

Wien. Der rot-weiß-rote Meisterklub hat Zuwachs erhalten: Christian Fuchs ist mit Leicester City der vierte österreichische Legionär, der in dieser Saison mit seinem Klub den Titel geholt hat. Zuvor durften bereits seine ÖFB-Teamkollegen Aleksandar Dragović (Dynamo Kiew) und Marc Janko (FC Basel) sowie Emir Dilaver (Ferencvaros Budapest) jubeln.

Während das „blaue Wunder“ in Leicester erst am Montagabend Wirklichkeit geworden ist (siehe Artikel oben), steht Dilaver, 24, bereits seit Anfang April als ungarischer Meister fest. Bei Ferencvaros zählte der ehemalige U21-Teamspieler, der 2014 ablösefrei von Austria kam, bis zur Titelentscheidung zum Stammpersonal.

Ohne den verletzten Dragović besiegelte Kiew vor zehn Tagen den 15. Gewinn der ukrainischen Meisterschaft. Der Teamverteidiger erlebte die Entscheidung wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk ebenso nur auf der Tribüne mit wie Marc Janko jene mit dem FC Basel in der Schweiz. Der Stürmer laboriert seit rund drei Wochen an einem Muskelfaserriss im Oberschenkel und ist dadurch auch im Kampf um die Torjägerkrone zurückgefallen.

Beide sollten jedoch rechtzeitig für das abschließende Trainingslager (ab 22. Mai) für die EM-Endrunde wieder fit werden und werden auch im abschließenden Kader von ÖFB-Teamchef Marcel Koller erwartet.

Bereits dieses Wochenende könnten zwei weitere ÖFB-Legionäre zu Meisterehren kommen: David Alaba genügt mit Bayern München am Samstag gegen Ingolstadt bereits ein Remis, um dank des klar besseren Torverhältnisses gegenüber Dortmund die Titelverteidigung zu besiegeln. Im Cupfinale gegen den BVB (21. Mai) könnte sich Alaba zudem zum vierten Mal zum Double-Sieger krönen.

Slowakischer Cupsieger darf sich Stefan Maierhofer bereits nennen. Mit Trencin kann der Ex-Teamspieler am Samstag im direkten Duell mit Verfolger Slovan Bratislava nun auch die Meisterschaft entscheiden. Der 33-Jährige hält seit seinem Wechsel im Februar bei zwei Toren in sechs Einsätzen.

Ebenfalls auf den Titel hoffen darf Veli Kavlak mit Besiktas Istanbul. Drei Runden vor Schluss beträgt der Vorsprung auf Stadtrivalen Fenerbahce drei Zähler. Nach einer langwierigen Schulterverletzung hat der 31-fache Teamspieler im Frühjahr jedoch seinen Kaderplatz und damit wohl auch das EM-Ticket verloren.

Abstiegssorgen

In Deutschland plagen zahlreiche EM-Starter Abstiegssorgen: György Garics (Darmstadt) und Zlatko Junuzović (Bremen) gehen mit zwei bzw. einem Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz in die letzten beiden Runden. Heinz Lindner (Frankfurt) sowie Martin Harnik und Florian Klein (Stuttgart) hätten den Klassenerhalt als Tabellen-16. bzw. -17. aktuell nicht geschafft. In der zweiten Liga sind 1860 München (Rubin Okotie, Michael Liendl) sowie Düsseldorf (Christian Gartner) noch nicht sicher gerettet.

In der italienischen Serie A wird es für Robert Gucher und Frosinone eng. Zwei Runden vor Schluss hat der Aufsteiger fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. War der Steirer in der vorigen Saison als Kapitän im Mittelfeld gesetzt, fand er sich in dieser Saison zumeist nur auf der Bank wieder. Zuletzt kam Gucher, der im November erstmals ÖFB-Teamluft schnupperte, zwar erneut auf Einsatzminuten, der EM-Zug dürfte aber ohne ihn abfahren. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.05.2016)

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