Champions League: Guardiolas Mission bleibt unvollendet

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Der FC Bayern gewinnt das Halbfinal-Rückspiel gegen Atlético Madrid zwar mit 2:1, dennoch ziehen die Spanier ins Endspiel ein.

Mut war gefragt. Schließlich musste der FC Bayern einen 0:1-Rückstand gegen Atlético Madrid wettmachen, das dritte Halbfinal-K.o. in Folge verhindern und durfte gleichzeitig den Gästen nicht ins offene Messer laufen. Doch die ausverkaufte Münchner Allianz Arena erlebte keine weitere magische Fußballnacht. Die Bayern gewannen zwar 2:1, am Ende siegte aber die so gefürchtete Defensivkunst der Madrilenen, mit dem Gesamtscore von 2:2 und dank der Auswärtstorregel zog Atlético ins Endspiel ein.

An Mut hat es den Bayern aber nicht gefehlt. Von der ersten Minute an rollten Angriffswellen auf das Madrider Verteidigungsbollwerk zu. Erst ein glücklich abgefälschter Alonso-Freistoß (Foul an Alaba) brachte die Hausherren mit 1:0 in Führung (31.). Die Atlético-Torsperre (sechs Partien ohne Gegentreffer) war damit gebrochen, Schlussmann Jan Oblak hat aber auch in München bewiesen, dass er zu den besten seiner Zunft gehört. Einen Elfmeter von Müller – diesmal in der Startelf – parierte er samt Nachschuss (34.), einen Vidal-Schuss pflückte er bombensicher aus der Luft (18.), auch gegen Lewandowski war er zur Stelle (70.). Nur einmal hatte er Probleme bei einem Ribéry-Versuch (24.).

Seine Elfer-Parade sollte Atlético auch den Einzug ins Finale bescheren. Denn aus dem Nichts gelang den Spaniern der Ausgleich. Torres setzte Griezmann ein, der alleine vor Neuer eiskalt einschoss (53.). Bayern musste wieder mit zwei Toren Vorsprung gewinnen, doch das ist seit über einem Jahr keinem Team mehr gegen Atlético gelungen.

Endstation Spanien

Die Bayern gingen ans Limit, hofften auf ihre Heimstärke, schließlich hatten sie vor Heimpublikum zuletzt elf Champions-League-Partien in Serie gewonnen. Lewandowski brachte die Hausherren noch einmal in Führung (74.), Bayern-Keeper Neuer parierte gar einen Elfmeter von Torres (84.), doch die vom wieder genesenen Godin angeführten Defensivkünstler aus Madrid brachten das Ergebnis auch mit dem einen oder anderen Mätzchen über die Zeit.

Mit dem so gefürchteten Team von Diego Simeone – der Rüpel der Trainerelite wurde seinem Ruf gerecht und geriet mit Ribéry aneinander – beendete nach Real Madrid (2014) und Barcelona (2015) erneut eine spanische Mannschaft die bayerischen Triple-Träume. Die Meisterschaft haben die Münchner praktisch in der Tasche, im Pokalfinale (21. Mai) gegen Dortmund haben sie alle Chancen. Trainer Pep Guardiola zieht im Sommer weiter zu Manchester City, doch ohne Champions-League-Triumph bleibt seine Mission in München unvollendet.

Der katalanische Starcoach wurde stets am Triple seines Vorgängers Jupp Heynckes (2013) gemessen. Drei Jahre ist Guardiola diesem Erfolg hinterhergerannt. Das so herbeigesehnte Finale in Mailand, wo die Bayern schon 2001 die Champions League gewannen (im Elfmeterschießen gegen Valencia), wird nun am 28. Mai Atlético Madrid bestreiten.

(red.)

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