Champions League: Finale wird zum Madrider Stadtderby

Feierstimmung bei Real Madrid nach dem Sieg über Manchester City
Feierstimmung bei Real Madrid nach dem Sieg über Manchester City(c) REUTERS (Paul Hanna)
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Real sichert sich mit einem 1:0 über Manchester City erneut den Einzug ins Finale. Dort trifft man, wie schon 2014, auf den Stadtrivalen Atletico.

Real hat am Mittwoch ein rein Madrider-Champions-League-Finale perfekt gemacht. Die "Königlichen" besiegten Manchester City im Estadio Santiago Bernabeu verdient mit 1:0 (1:0) und stiegen nach dem 0:0 beim Hinspiel in England mit dem Gesamtscore von 1:0 auf. Reals Stadtrivale Atletico hatte bereits am Dienstag trotz einer 1:2-Niederlage bei Bayern München dank der Auswärtstorregel den Finaleinzug fixiert.

Cristiano Ronaldo und Co. hielten damit die Chance auf die "Undecima", den elften Gewinn des wichtigsten Europacup-Bewerbs (inklusive Meistercup), am Leben. Im Finale der Champions League - am 28. Mai im Mailänder Meazza-Stadion - steht der Club zum fünften Mal - 1998, 2000, 2002 und 2014 gab es dann jeweils auch den Titel. 2014 war ebenfalls Atletico der Gegner, Real hatte dank eines 4:1-Erfolgs nach Verlängerung in Lissabon das bessere Ende für sich.

Ausgerechnet ein Eigentor brachte Entscheidung

Die Entscheidung brachte ein Eigentor von Fernando (20.), der einen Abschluss von Gareth Bale unhaltbar für Goalie Joe Hart ins eigene Tor abfälschte. Die nun schon acht Pflichtspiele ungeschlagenen Madrilenen waren dem 2:0 klar näher, vor allem bei einem Bale-Kopfball an die Latte (64.). ManCity blieb in der Offensive fast alles schuldig, einzig bei einem Fernandinho-Schuss an die Außenstange kamen sie einem Torerfolg sehr nahe (44.).

Für die Engländer gab es neben dem Out bei der Halbfinal-Premiere weitere schlechte Nachrichten. Vincent Kompany humpelte schon nach zehn Minuten mit einer Muskelverletzung im rechten Oberschenkel vom Platz. Für den ManCity-Kapitän war es in einer verletzungsgeplagten Saison der nächste Rückschlag, wegen diverser Blessuren brachte er es bisher nur auf 22 Pflichtspiele.

Ronaldo am Platz, aber ohne Glanz

Vor der Partie sprach alles vom Comeback von Cristiano Ronaldo. Der portugiesische Superstar, der die "ewige" Schützenliste der Champions League mit 93 Toren anführt, war nach seinen überwundenen Oberschenkelproblemen im Gegensatz zum Hinspiel wieder im Einsatz. Glänzen konnte der 31-Jährige vorerst aber nicht, bei zwei Abschlüssen in der ersten Hälfte verfehlte er das Tor deutlich (13., 24.).

In die Hauptrolle schlüpfte dafür sein Sturmpartner Bale. Der von Dani Carvajal bediente Angreifer zog aus spitzem Winkel ab und hatte Glück, dass der Ball von Fernando noch unhaltbar für Hart via Innenstange ins lange Eck abgefälscht wurde (20.). Die UEFA wertete den Treffer als Eigentor, der 26-jährige Bale muss damit weiter auf seinen Premierensaisontreffer in der "Königsklasse" sowie 20. Pflichtspieltreffer warten.

ManCity kam nicht aus Deckung heraus

Die ab der zehnten Minute tonangebenden Gastgeber, die auf den verletzten Karim Benzema verzichten mussten, hatten die Partie im Griff. ManCity, das schon nach zehn Minuten wegen einer neuerlichen Muskelverletzung Kompany verlor, konnte keine Reaktion zeigen, blieb in der Offensive völlig harmlos - mit einer Ausnahme kurz vor dem Pausenpfiff. Bei einem Fernandinho-Schuss bewahrte die Außenstange Real vor dem Ausgleich (44.).

Doch überraschend kamen die Engländer auch nach der Pause nicht aus ihrer Deckung heraus. Real gaben weiter nach Belieben den Ton an und drückte vehement auf die endgültige Entscheidung. Luka Modric scheiterte aus sieben Metern an Hart (52.), der englische Teamgoalie war zudem bei einem Ronaldo-Schuss auf dem Posten (59.). Fünf Minuten später hatte er auch das nötige Glück auf seiner Seite. Ein Bale-Kopfball nach Kroos-Ecke sprang von der Latte zurück ins Feld.

Harmlose Engländer

Der Aufstieg der Gastgeber geriet trotzdem fast nicht mehr in Gefahr. Einzige Ausbeute der harmlosen Engländer blieb ein De-Bruyne-Freistoß ins Außennetz (84.) sowie ein Aguero-Schuss, der knapp drüber ging (89.). Die Entscheidung am Wochenende in der Liga beim 2:4 gegen Southampton nur eine B-Elf aufzubieten, hat sich für die Engländer also nicht gelohnt.

Real ist damit weiter seit dem 0:4-Achtelfinal-Auswärtsdebakel am 10. März 2009 bei Liverpool gegen englische Clubs ungeschlagen, in zehn Duellen gab es dabei sieben Siege und drei Remis. Ohne Niederlage ist Real zudem auch gegen ManCity - bei zwei Siegen gab es bisher auch zwei Unentschieden.

(APA)

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