Manchester United trennt sich von Trainer van Gaal

Louis van Gaal
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Laut Medienberichten ist die Ablöse von Louis van Gaal fix. Der streitbare Niederländer soll 6,4 Millionen Euro Abfindung erhalten.

Die Zeit von Louis van Gaal bei Manchester United dürfte abgelaufen sein. Nach übereinstimmenden Medienberichten wurde der Coach am Montag beim englischen Fußball-Rekordmeister ein Jahr vor Vertragsende beurlaubt - nur zwei Tage nach dem Gewinn des FA-Cups gegen Crystal Palace. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Jose Mourinho in der neuen Saison die "Red Devils" trainieren.

United-Geschäftsführer Ed Woodward teilte demnach dem Niederländer in einem Gespräch am frühen Montag im Trainingszentrum in Carrington mit, dass der Verein nicht mehr mit ihm plane. Auch Co-Trainer Albert Stuivenberg, Tormann-Trainer Frans Hoek und Chefanalytiker Max Reckers müssen gehen.

Da half auch der Sieg im FA-Cup am Samstag nichts. Nach zweijähriger Regentschaft muss der frühere Bondscoach seine Koffer packen, bekommt dafür laut englischen Medien allerdings eine fürstliche Abfertigung in Höhe von rund 6,4 Millionen Euro. Für den Pokalsieg erhielt Van Gaal als Prämie etwa 517.000 Euro.

Champions League verpasst

Vor allem das Verpassen der Champions-League-Qualifikation wurde Van Gaal zum Verhängnis. Platz fünf in der Premier League war eine herbe Enttäuschung. "Das Erreichen der Top Vier in der Premier League war das Minimum, daran sind sie kläglich gescheitert", schrieb die englische Zeitung "The Telegraph". Auch in der Königsklasse versagte das Team um Kapitän Wayne Rooney. Als Tabellendritter scheiterte Manchester United hinter dem VfL Wolfsburg und dem PSV Eindhoven in der Gruppenphase.

Zudem gab Van Gaal seit seinem Amtsantritt 2014 über 330 Millionen Euro für Neuzugänge aus. Als Resultat sprang lediglich der FA Cup und ein vierter und fünfter Platz in der Liga heraus. "Als ich als Trainer begann, habe ich gesagt, dass wir den Kader erneuern müssen. Dies habe ich getan. Trotz vieler Verletzungen sind wir vorne dabei gewesen und haben jetzt einen Titel gewonnen", sagte der Fußball-Lehrer am Samstag.

49 Treffer in der abgelaufenen Premier-League-Saison waren auch nicht unbedingt ein Indiz für attraktiven Fußball. Die Fans waren oft gelangweilt. Eine geringere Torausbeute hatte der Klub zuletzt vor 26 Jahren aufzuweisen.

Hoffnungsträger Mourinho

Mit Startrainer Mourinho soll alles besser werden. Trotz seiner Rauswurfs beim Ex-Meister Chelsea im Dezember ist er für den "Telegraph" eine "Garantie für die Top Vier". In Kürze reist Berater Jorge Mendes nach Manchester, um die letzten Details zu klären. Mourinho wird nach Medienangaben Mitte der Woche einen Dreijahresvertrag unterschreiben. Laut der niederländischen Zeitung "De Telegraaf" soll die erste Amtshandlung des neuen Trainers die Verpflichtung von Superstar Zlatan Ibrahimovic sein.

Besondere Brisanz versprechen in der kommenden Premier-League-Saison die Manchester-Derbys. Stadtrivale City verpflichtete in Pep Guardiola einen Intimfeind von Mourinho. Als Guardiola noch Trainer beim FC Barcelona und der Portugiese bei Real Madrid waren, gerieten die beiden Coaches häufiger heftig aneinander.

(APA/dpa)

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