Ein Spiel mit Jobs

Tottenham Hotspur Training
Tottenham Hotspur Training Reuters / John Sibley
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Stimmt Großbritannien am 23. Juni für einen Austritt aus der EU, hätte dies Folgen für den Fußball.

London. Ein Austritt Großbritanniens aus der EU könnte für die englische Premier-League und die darunter angesiedelten Profi-Ligen äußerst unangenehme Folgen haben. Im Falle eines Brexit würden nämlich nach derzeit geltendem Recht die Arbeitsgenehmigungen für zahlreiche Legionäre aus dem EU-Ausland wegfallen.

Dutzende Profis stünden auf einmal ohne Spielerlaubnis da, die Klubs müssten ihre Kader teilweise komplett neu aufstellen. Die momentane, vom englischen Verband durchgesetzte Bestimmung sieht vor, dass Spieler aus Nicht-EU-Staaten lediglich unter der Voraussetzung eine Arbeitsgenehmigung erhalten, „etablierte Nationalspieler aus führenden Fußballnationen“ zu sein. Konkret heißt das etwa: Ein Kicker aus einer Top-Ten-Nation im Fifa-Ranking bekommt nur dann eine Spielerlaubnis, wenn er in den zwei Jahren vor dem Vertragsabschluss mindestens 30 Prozent aller Ländermatches seines Heimatlandes absolviert hat.

Sollten die Briten am 23. Juni für einen Austritt stimmen, wären Profis aus EU-Staaten und damit auch aus Österreich Spielern aus allen anderen Ländern der Welt gleichgestellt und müssten damit dieselben Kriterien erfüllen. Nach BBC-Angaben würden derzeit über 100 Premier-League-Profis aus EU-Ländern die Spielerlaubnis verlieren, unter anderem Kevin Wimmer (Tottenham). In den beiden Top-Ligen Englands und Schottlands wären 332 Spieler betroffen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2016)

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