Schweden benötigt einen Sieg zum Aufstieg, der bislang enttäuschende Superstar soll es richten.
Nizza. Während Belgien heute (21 Uhr, live ORF eins) schon ein Remis für das erstmalige Erreichen eines EM-Achtelfinales seit 1980 genügt, ist Schweden zum Siegen verdammt. Die Hoffnungen der Skandinavier ruhen einmal mehr auf Zlatan Ibrahimović, der nach der Endrunde seine Teamkarriere beenden wird. „Mein letztes Spiel für Schweden wird bei dieser EM sein. Und ich hoffe nicht, dass es dieses sein wird“, erklärte der 34-Jährige vor der Partie.
Bislang konnte Ibrahimovic seine Genialität erst einmal unter Beweis stellen, als er das Eigentor zum 1:1 gegen Irland vorbereitete – Schwedens einziger Treffer. Allzu oft ist der Stürmer zum Aushelfen und Ballschleppen genötigt und kann dadurch seine Abschlussstärke nicht ausspielen. Bezeichnend, dass die Schweden in 180 EM-Minuten noch keinen Torschuss abgegeben haben, ein Novum seit dem Beginn der statistischen Aufzeichnungen bei der EM 1980.
Im Falle eines Punkteverlusts droht Schweden wie schon zuletzt 2008 und 2012 das Aus in der Gruppenphase. „Wir haben noch dieses eine Spiel und können noch weiterkommen“, betonte Ibrahimović. Verteidiger Martin Olsson will bei seinem Kapitän jedenfalls keinen mentalen Knacks ausgemacht haben: „Er hatte bisher einfach kein Glück. Er lässt sich davon aber nicht verrückt machen, sondern ist gelassen – wie immer.“
Bei Belgien ist Teamchef Marc Wilmots bemüht, die Euphorie nach dem 3:0 gegen Irland zu bremsen. „Wir haben noch nichts erreicht und sind noch nicht qualifiziert.“ (red.)
Schweden: 1 Isaksson; 14 Lindelöf, 3 Johansson, 4 Granqvist, 5 Olsson, 7 Larsson, 8 Ekdal, 9 Källström, 21 Durmaz, 20 Guidetti, 10 Ibrahimović.
Belgien: 1 Courtois; 16 Meunier, 2 Alderweireld, 3 Vermaelen, 5 Vertonghen, 6 Witsel, 4 Nainggolan, 10 Hazard, 7 De Bruyne, 11 Carrasco, 9 R. Lukaku.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.06.2016)