Admira: Europacup im Schatten der Euro

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Die Südstädter empfangen in St. Pölten am Donnerstag um 17.00 Uhr den slowakischen Club Spartak Myjava.

Angesichts der ungünstigen Terminisierung des Erstrunden-Hinspiels der Europa-League-Qualifikation ist in der NV-Arena nicht gerade Massenbesuch zu erwarten - um die 1.000 Tickets wurden im Vorverkauf abgesetzt. Dennoch appellierte Trainer Oliver Lederer an die Fans der Südstädter: "Ich bitte sie, uns zu unterstützen. Wir können versprechen, dass wir uns den Hintern aufreißen werden, und wir wollen Österreich würdig vertreten", sagte der 38-Jährige.

Dass dem internationalen Auftritt seiner Mannschaft kein allzu großes Interesse entgegengebracht werden dürfte, stößt Lederer sauer auf. "Es ist schade, weil es an Wertschätzung für meine Spieler fehlt. Die Jungs haben in der letzten Saison eine Riesengeschichte geschafft, dann spielt die Admira Europacup und kaum jemand geht hin."

Mehr Aufmerksamkeit könnte es im Falle eines Aufstiegs in die zweite Runde geben, wo entweder FC Kapaz (AZE) oder Dacia Chisinau (MDA) - das Hinspiel endete 0:0 - der Gegner wäre. Der Weg dorthin sei aber beschwerlich, betonte Lederer. "Myjava ist eine sehr spielstarke Mannschaft", warnte der Wiener, meinte aber auch: "Es ist ein Gegner auf Augenhöhe. Wir haben die Qualität, weiterzukommen."

Spartak Myjava beendete die abgelaufene Saison in der slowakischen Liga auf Rang drei. Betreut wird der Club aus der Westslowakei seit wenigen Wochen von Mikulas Radvanyi, der gegen Ende seiner Spieler-Karriere bei Amateur-Clubs in Österreich engagiert war. "Der Trainerwechsel kann für uns einige Fragen aufwerfen, dadurch kann man nicht so perfekt vorbereitet sein wie in der Meisterschaft, wenn man viermal gegen einen Gegner spielt", erklärte Lederer, der sich durch Beobachtungen von Testspielen Informationen über den Europacup-Neuling verschaffte.

Sein Verein steht vor dem ersten internationalen Auftritt seit dem 9. August 2012, als man in der dritten Europa-League-Quali-Runde gegen Sparta Prag ausschied. In den Monaten danach mussten die Niederösterreicher hart um den Klassenerhalt in der Bundesliga kämpfen.

Lederer ist jedoch optimistisch, dass es der Admira diesmal besser ergehen wird, zumal der Kader mit Ausnahme der zu Rapid abgewanderten Christoph Schößwendter und Philipp Malicsek gehalten wurde. "Wenn wir viele Neue hätten integrieren müssen, wäre das eine zusätzliche Problematik gewesen. So aber denke ich, dass uns das Schicksal erspart bleiben wird, im Herbst einzubrechen."

Auch das Training in den vergangenen Wochen sei eher auf die am 23. Juli beginnende Liga-Saison als auf den frühen Europacup-Start ausgerichtet gewesen. "Die Meisterschaft hat absolute Priorität", stellte Lederer klar. Trotzdem sei die Truppe schon jetzt gut in Schuss. "Vielleicht sind wir noch nicht bei 100 Prozent, aber wir fühlen uns sehr gut vorbereitet", sagte der Coach.

Sollte es für den Aufstieg reichen, hätte die Admira vor dem Meisterschafts-Auftakt schon vier Europacup-Partien in den Beinen. "Aber es gibt kein Jammern über die Doppelbelastung, wir haben nur das Ziel, so weit wie möglich zu kommen", betonte Lederer und ergänzte: "Wir haben die ganze letzte Saison für den Europacup geackert, und dann sollen wir plötzlich jammern? Jedes internationale Spiel ist für jeden die Chance, sich ins Rampenlicht zu spielen."

(APA)

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