Europa League: Der weite Weg in die Gruppenphase

(c) APA/HERBERT NEUBAUER
  • Drucken

Rapid, Austria und Admira sind in der dritten Qualifikationsrunde im Einsatz. Bei Slovan Liberec, am Donnerstag in der Südstadt zu Gast, sorgt ein Altstar für Aufsehen: Milan Baroš.

Wien/Schodsina. Das Stadion wurde mit zwei Siegen und sieben Toren gegen Chelsea und Ried erfolgreich eingeweiht, in Cup und Liga ist Grün-Weiß perfekt gestartet – Rapid hat sich für den Einstieg ins Europacup-Geschehen viel Selbstvertrauen geholt. Weißrusslands Cupsieger Schodsina soll in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation kein Stolperstein werden, die Hütteldorfer wollen bereits am Donnerstag (19 Uhr, live Puls 4) den Grundstein für den Aufstieg legen.

„Wir wollen ein Ergebnis holen, das uns die Möglichkeit gibt, im Heimspiel alles klarzumachen. Unser Ziel ist die Gruppenphase“, sagt Sportdirektor Andreas Müller. Die bisherigen Eindrücke in der kurzen Saison stimmten den Deutschen zuversichtlich. „Wenn die Mannschaft ähnlich geschlossen und mit der Leidenschaft, Aggressivität und dem fußballerischen Vermögen, das sie am Samstag gezeigt hat, auftritt, bin ich überzeugt, dass sie die nächste Runde auch erreichen wird.“

Torpedo Schodsina kassierte in der Liga drei Niederlagen en suite, ist nur Tabellenachter und klammert sich somit an den Strohhalm namens Europacup. „So werden sie sich uns auch stellen“, weiß Trainer Mike Büskens. Der 1960 gegründete Kontrahent wurde in EL-Spielen gegen Debrecen unter die Lupe genommen. Das Fazit: zweikampfstark, schnell, kompakt.

An vorderster Front ist bei Rapid der Brasilianer Joelinton gesetzt, er erzielte gegen Chelsea, Karabakh und Ried jeweils ein Tor. „Joelinton hat viel richtig gemacht. Er bringt uns Qualität, wir dürfen aber nicht vergessen, dass er erst 19 Jahre jung ist“, warnt Büskens. Rapid hat gute Erinnerungen an Weißrussland, im Vorjahr wurde Dinamo Minsk in der Gruppenphase auswärts mit 1:0 und daheim mit 2:1 bezwungen. Man wisse also, sagt Büskens, was einen dort in etwa erwarte.

EM-Torschützenkönig 2004

Erstmals bestreitet Admira Wacker am Donnerstag in der Europa League (21.05 Uhr/live ORF 1) ein Heimspiel der 3. Qualifikationsrunde. Gegner ist Slovan Liberec. Auch dafür hat sich die Südstadt herausgeputzt. Eine Rasenheizung sowie ein neuer Rasen wurden verlegt.

An der spielerischen Ausrichtung der Admiraner wird sich aber auch gegen den Tabellendritten der vergangenen Saison in Tschechien nichts ändern. Abwarten, kontern, Standards forcieren, sagt Trainer Oliver Lederer. „Unsere Spielanlage ist unabhängig vom Gegner. Wir versuchen, das Spiel durchzuziehen. Man wird sehen, wer das besser kann.“

Bei den Tschechen wurde ein Umbruch vollzogen, acht Neuzugängen stehen 13 Abgänge gegenüber, darunter der zu St. Pölten gewechselte Kevin Luckassen. Prominentester Neuzugang ist Ex-Teamstürmer Milan Baros, EM-Torschützenkönig von 2004. Der mittlerweile 34-Jährige traf in der tschechischen Liga für Mladá Boleslav in 21 Spielen sechsmal.

Unmittelbar vor dem Spiel musste Admira einen Abgang verkraften. Tormann Jörg Siebenhandl wechselte zu Würzburg in die zweite deutsche Liga. Manuel Kuttin, Neffe von Skisprung-Cheftrainer Heinz Kuttin, ist die neue Nummer eins.

Die zweite von drei Hürden auf dem Weg der Wiener Austria in die Gruppenphase der Europa League heißt Spartak Trnava. Im Drittrunden-Hinspiel der Qualifikation genießen die Violetten gegen die Westslowaken am Donnerstag (19 Uhr/live ORF 1) im Happel-Stadion Heimrecht. Die „Null“ aufseiten der Favoritner soll stehen. „Wir treffen auf eine Mannschaft, die zweikampf- und laufstark ist, die vom Zusammenhalt lebt“, sagt Trainer Thorsten Fink.

Trnava siegte am Wochenende 2:1 gegen Dunajská Streda, die Mannschaft ist nach zwei Runden in der Fortuna-Liga ungeschlagen. Austria jubelte beim Ligaauftakt in St. Pölten indes spät über das 2:1 in letzter Sekunde. Fink sah seine Elf dennoch mit Selbstvertrauen unterwegs. „Dass die Mannschaft an sich glaubt, könnte richtungsweisend sein für die Saison“, meinte der Deutsche, der Trnava zuletzt beobachten ließ. Dass Venuto, Kayode und Pires bei Gegenstößen aufgrund ihrer Geschwindigkeit gefährlich sind, weiß wohl auch der Gegner, Fink hält sich in Bezug auf die Aufstellung und seine Taktik aber weiterhin bedeckt. „Wir spielen guten Fußball. Wir brauchen Europacup-Stimmung. Und all das muss uns Spaß machen.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.