Salzburg: Ein Schritt fehlt zur Glückseligkeit

Jonatan Soriano führte Salzburg gegen Partizani Tirana zum Erfolg und in das Play-off.
Jonatan Soriano führte Salzburg gegen Partizani Tirana zum Erfolg und in das Play-off.(c) APA/DANIEL KRUG
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Zum sechsten Mal steht Salzburg vor der finalen Qualifikationshürde, die heute ermittelt wird. Trainer Óscar García sieht in den mäßigen Vorstellungen einen Lernprozess.

Salzburg/Wien. Eine letzte Hürde trennt Salzburg von der ersehnten Teilnahme an der Champions League. Der 2:0-Sieg im Rückspiel gegen Partizani Tirana (gesamt 3:0) fixierte den Einzug ins Play-off. Zum sechsten Mal in der Red-Bull-Ära ist damit die letzte Qualifikationsrunde erreicht. Die Auslosung erfolgt heute (12 Uhr, live Eurosport), potenzielle Gegner sind Dinamo Zagreb (CRO), Ludogorez Rasgrad (BUL), FC Kopenhagen (DEN), Hapoel Be'er Scheva (ISR) und Dundalk FC (IRL). Es sind nicht die ganz großen Namen, doch in der jüngeren Vergangenheit haben sich Maccabi Haifa (2009/10), Hapoel Tel Aviv (2010/11) und Malmö FF (2014/15) als finaler Stolperstein erwiesen. „Es wird nicht einfach. Ich wünsche mir einen Gegner, gegen den wir gewinnen“, lautete der Wunsch von Trainer Óscar García.

Zumindest das Minimalziel, der Europacup-Herbst, ist erreicht, denn im Fall des Ausscheidens im Play-off würde Österreichs Meister in die Gruppenphase der Europa League umsteigen. „Wir wissen, dass wir einen wichtigen Schritt gemacht haben“, erklärte García. „Wir werden aber 200 Prozent geben, um in die Champions League zu kommen.“ Dafür muss sich seine Mannschaft aber deutlich steigern, war doch speziell die erste Hälfte gegen Tirana spielerisch erneut eine absolute Enttäuschung.

Eine Frage des Systems

Erst nach der Pause und der Umstellung vom 4-3-3-System zu einem 4-2-3-1 kam etwas Schwung in die Offensive, Treffer von Kapitän Jonatan Soriano (76.) und Joker Wanderson (81.) brachten schließlich den Sieg. „Hin und wieder muss man taktisch etwas ändern“, meinte García. „Wenn ich wüsste, dass ich alle Spiele in diesem System gewinne, dann würde ich immer so spielen lassen.“

Insbesondere Neuzugang Munas Dabbur hat mit der für ihn ungewohnten Flügelposition noch Probleme, deutlich besser interpretierte die Rolle der eingewechselte Wanderson. „Er kann auf mehreren Positionen spielen, auch hinter der Spitze. Er ist eine wichtige Verpflichtung“, sagte García, der einen Lernprozess bei seinen Spielern ortete. „Es gab Momente, in denen wir vielleicht nervös gewirkt haben. Aber wir sind eine junge Mannschaft. Die Spieler hatten noch nicht oft solche Partien“, erklärte der Spanier. „Diese Spiele sind sehr wichtig für ihre Entwicklung.“

Umso größer ist daher die Erleichterung, im Gegensatz zum Vorjahr (Aus gegen Malmö bzw. Minsk) zumindest fix in der Europa League zu sein. „Der Druck, international zu spielen, ist einmal weg“, bestätigte Martin Hinteregger, der die Vorstellung jedoch nicht schönreden wollte. „Wir haben 60bis 70 Minuten nicht besonders gut gespielt, aber dann haben wir auf einmal gut zusammengearbeitet.“

Hinteregger lässt Zukunft offen

Ob Hinteregger im Herbst noch im Salzburg-Trikot auf internationaler Bühne spielt, hat der Abwehrchef allerdings offengelassen. „Ich bin heute und morgen noch hier, und ich werde auch am Samstag noch hier sein. Ob das am 1. September noch so ist, werden wir sehen“, erklärte der 23-Jährige, dessen Vertrag noch bis 2019 läuft. Trotz des wenig erfolgreichen Leih-Gastspiels bei Gladbach im Frühjahr ist der ÖFB-Teamverteidiger einem neuerlichen Wechsel ins Ausland nicht abgeneigt. „Aber ob das jetzt ist oder in zwei Jahren, das weiß ich nicht“, sagte Hinteregger. „Jetzt ist die Champions League das Einzige, worauf ich mich konzentriere.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.08.2016)

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