Austria Wien: Ein Sieg mit Warnschuss

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Europa League: Das 3:2 bei Giurgiu ist der sechste Sieg im siebenten internationalen Saisonspiel. Trainer Fink aber ist vom Zitterfinish enttäuscht.

Die Wiener Austria bleibt international auf der Erfolgswelle. Dank des 3:2 bei Rumäniens Meister Astra Giurgiu starteten die Violetten am Donnerstagabend perfekt in die Europa League. Nach einem Remis im Parallelspiel zwischen Viktoria Pilsen und der AS Roma lachen die Favoritner sogar als Spitzenreiter von der Tabellenspitze. "Eine schöne Momentaufnahme", meinte Stürmer Kevin Friesenbichler.

Der vierte Sieg im vierten internationalen Auswärtsspiel dieser Saison war für die Austria aber auch ein Warnschuss. In den letzten 20 Minuten wurde der im Fußballjargon "tote" Gegner wieder zum Leben erweckt. Nach Rot für Innenverteidiger Lukas Rotpuller zitterten sich die Gäste in Bukarest zum Dreier, Almer-Ersatzmann Osman Hadzikic rettete seine Vorderleute mit einer Parade in der Nachspielzeit in extremis. "Da bin ich ein bisschen enttäuscht nach den souveränen Minuten vorher", meinte Trainer Thorsten Fink.

Dass nach Schlusspfiff im nur spärlich gefüllten Nationalstadion über die turbulente Schlussphase diskutiert werden musste, blieb ein Wermutstropfen. "Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht", meinte Friesenbichler, der die Austria mit einem laut Giurgius Trainer Marius Sumudica "echten Champions-League-Tor" zwischenzeitlich mit 2:1 voran gebracht hatte. Per Volley traf der Angreifer in vollem Lauf über Giurgius Schlussmann ins Gehäuse.

Austrias Unerfahrenheit

Kapitän Alexander Grünwald, mit einem Assist und dem 3:1 per Freistoß zweiter Matchwinner der Gäste, klang ähnlich wie sein Teamkollege. "Vielleicht haben wir es etwas schleifen lassen. Das darf nicht passieren", meinte der Mittelfeldmann.

Raphael Holzhauser hatte die Austria nach einer Viertelstunde per Elfer voran gebracht, schon beim 1:1 keine drei Minuten später durch Denis Alibec hatten die Wiener dann die von Fink so geschätzte "Null" bei den Gegentoren liegen gelassen. Der Deutsche sah das nervenaufreibende Finish der Unerfahrenheit seiner Elf auf dem internationalen Parkett geschuldet. Dennoch: "Wenn man merkt, wenn eine Mannschaft am Boden ist, muss man noch einmal Gas geben, hungrig und geil auf das 4:1 sein", betonte der ehemalige Bayern-Profi.

Dass sich die Austria schwer tut, einen Vorsprung über die Zeit zu spielen, wurde schon in der Vergangenheit sichtbar. Beim 1:1 gegen Ried in der Meisterschaft ließen die Violetten in der Liga zuletzt den Sieg liegen. "Da müssen wir weiter daran arbeiten", betonte Fink. All zu viel Schwarzmalen wollte der Austria-Coach nach einem ob des Resultats völlig zufriedenstellenden Abend dann aber doch nicht.

In der Liga wartet Salzburg

Immerhin schaffte die Austria zum Auftakt der Europa-League-Gruppenphase den elften Sieg im 15. Pflichtspiel dieser Saison. In der Europa League stehen nun sechs Siege in sieben Partien zu Buche. Einzig zu Hause gegen Spartak Trnava verlor die Austria (0:1). Die Bilanz kann sich sehen lassen. 360.000 Euro brutto Siegesprämie freuten zusätzlich.

Mit Rotationen an den Außenbahnen versuchte Fink auch, den Spagat zwischen Europacup und Liga zu schaffen. Am Sonntag wartet das nicht weniger schwierige Auswärtsspiel in Salzburg. Nicht dabei sein wird der verletzte ausgetauschte David de Paula, dem mit einer Blessur am Wadenbein eine längere Pause droht. Lukas Rotpuller darf sich in der Liga indes verausgaben. Nach einer zugegeben harten Roten Karte droht von der UEFA eine Zwei-Spiele-Sperre.

Ein erster Schritt, nicht mehr

An Motivation sollte es im Trip zum Meister jedenfalls nicht mangeln. "Wir müssen schauen, dass wir das tägliche Brot in der Meisterschaft erledigen", betonte Grünwald dennoch. Auf die Europa League könne man sich in zwei Wochen wieder konzentrieren. Am 29. September gastiert Pilsen im Wiener Happel-Stadion. Tschechiens Meister rang der in der Gruppe favorisierten AS Roma am Donnerstag ein 1:1 ab.

Die Austria geht somit gar als Spitzenreiter in die zweite Runde. "Die Tabellenführung ist jetzt eine schöne Momentaufnahme, aber nicht mehr", wiegelte Friesenbichler aber ab. Der Weg bis ins mögliche europäische Frühjahr ist noch weit. Platz zwei ist das deklarierte Ziel der "Veilchen". "Wir haben jetzt einmal den ersten Schritt gemacht. Aber mehr nicht", betonte Grünwald.

(APA)

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