Das Fußball-Nationalteam der Frauen schaffte mit einem 0:0 in Wales erstmals in der Verbandgeschichte die Qualifikation für eine EM-Endrunde.
Die historische Mission ist vollbracht: Das Frauen-Nationalteam hat erstmals in der Verbandsgeschichte die Qualifikation für eine Endrunde geschafft und sich für die EM 2017 in den Niederlanden qualifiziert. Der Mannschaft von Dominik Thalhammer genügte im abschließenden Gruppenspiel in Wales ein 0:0 zum Aufstieg als einer der sechs besten Gruppenzweiten. Von den jüngsten 22 Spielen verloren die Österreicherinnen nur eines gegen EM-Finalisten Norwegen.
Die ÖFB-Frauen hatten sich für den abschließenden Auftritt im Newport Stadium eine komfortable Ausgangslage erspielt: Bereits mit einem Punkt war ihnen das EM-Ticket sicher. Entsprechend druckvoll und ambitioniert begannen die Österreicherinnen. Bereits in der 3. Minute hätte Carina Wenninger sich und ihre Kolleginnen den Niederlanden einen großen Schritt näher bringen können, doch ihr Kopfball traf nur Aluminium.
Offener Schlagabtausch
Das große Ziel zum Greifen nah, war dem ÖFB-Team allerdings eine gewisse Nervosität anzumerken. Vielleicht auch deshalb ließ sich Torhüterin Manuela Zinsberger von den Rugby-Markierungen irritieren und spielte den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand. Den folgenden Freistoß von Fishlock parierte die Bayern-Legionärin dafür stark (14.). Die Waliserinnen, die die Gruppe hinter Norwegen und Österreich auf dem dritten Platz beenden, spielten gewohnt kampfbetont mit, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Als Feiersinger im Sechzehner nach Fremdkontakt zu Fall ging, gab es Elfmeteralarm, doch der Pfiff blieb aus (24.).
Nach der Pause erhöhten die ÖFB-Frauen den Druck und drängten auf die Entscheidung, doch Wales hielt weiterhin gut dagegen. Am Ende blieb es beim 0:0 - das historische Ticket in die Niederlande war gelöst, der Jubel nach Schlusspfiff grenzenlos.
Die Gruppenauslosung erfolgt am 8. November, der Anpfiff zur EM am 16. Juli 2017. Dann ist hoffentlich auch der ORF im Bilde, denn vom Spiel in Wales sahen die Fans in Österreich leider nichts.
"Wir haben unseren Traum erfüllen können"
Dominik Thalhammer (Teamchef Österreich): "Es war das erwartet schwere Spiel, weil es viele Ballbesitzwechsel gab. Wir haben den Rhythmus schwer gefunden, Wales hat viel mit langen Bällen gespielt. Heute überwiegt aber das Positive. Die vergangenen Monate, Jahre, die Aufbauarbeit, die jetzt belohnt worden ist. Es ist fantastisch für uns, wir haben unseren Traum erfüllen können. Wir genießen es heute, und ab morgen beginnen wir darüber nachzudenken, wie wir besser werden können."
Fix dabei sind:
Niederlande (Gastgeber), Island (Erster Gruppe 1), Schottland (Zweiter Gruppe 1), Spanien (Erster Gruppe 2), Frankreich (Erster Gruppe 3), Schweden (Erster Gruppe 4), Dänemark (Zweiter Gruppe 4), Deutschland (Erster Gruppe 5), Russland (Zweiter Gruppe 5), Schweiz (Erster Gruppe 6), Italien (Zweiter Gruppe 6), England (Erster Gruppe 7), Belgien (Zweiter Gruppe 7), Norwegen (Erster Gruppe 8), Österreich (Zweiter Gruppe 8)
Noch offen (Play-off am 17. und 25. Oktober): Rumänien oder Portugal
Abschlusstabelle der Gruppenzweiten
1. Schottland 15 Punkte Tordifferenz +10 *
2. Dänemark 13 +12 *
3. Italien 12 +6 *
4. Belgien 11 +11 *
5. Österreich 11 +9 *
6. Russland 10 +3 *
7. Rumänien 10 +3 **
8. Portugal 7 -4 **
* als einer der sechs besten Gruppenzweiten fix bei EM
** im Play-off um ein EM-Ticket
(swi)
