Champions League: Erwachsen werden in der Königsklasse

FBL-EUR-C1-DORTMUND-REAL-MADRID
FBL-EUR-C1-DORTMUND-REAL-MADRIDAPA/AFP/PATRIK STOLLARZ
  • Drucken

Das junge, aber noch unerfahrene Dortmund von Thomas Tuchel ist eine der aufregendsten Mannschaften Europas, das bekam auch Real Madrid zu spüren. „Wir können es noch besser“, meint der Coach.

Dortmund/Wien. Es sagt schon einiges, wenn eine Mannschaft in der Champions League ein 2:2 gegen den Titelverteidiger holt und dennoch ein wenig hadert. „Wir sind nicht 100 Prozent zufrieden, aber auch weit davon entfernt, das Ergebnis nicht wertschätzen zu können“, erklärte Dortmund-Trainer Thomas Tuchel. Die Borussia hatte Real Madrid im Westfalenstadion teilweise vorgeführt, verbuchte 59 Prozent Ballbesitz und elf Torschüsse gegenüber vier von Real. Eine bestandene Reifeprüfung am Ende, schließlich waren es vor allem Tuchels Jungspunde, die das Madrider Starensemble gehörig ins Wanken brachten.

Tuchel schickte Julian Weigl, 21, Ousmane Dembélé, 19, Raphaël Guerreiro, 22, und Matthias Ginter, 22, in die Startelf, für die letzte Viertelstunde brachte er Christian Pulišić, 18, und Emre Mor, 19. Und die international erfahrenen Mario Götze und André Schürrle – er ist nun der erste deutsche Spieler, der für vier verschiedene Klubs in der Champions League traf – sind auch erst 24 bzw. 25 Jahre alt.

Selbst ein zweimaliger Rückstand nahm dem neu formierten Team nicht den Glauben, ohne Respekt vor großen Namen wie Cristiano Ronaldo und Gareth Bale glichen sie zweimal aus. Für den Sieg fehlte nur die Effizienz vor dem Tor. „Es gab viele gute Situationen rund um den Strafraum, die wir aber nicht so ausgespielt haben, um zu noch größeren Torchancen zu kommen“, meinte Tuchel. Real hingegen bewies diese Effizienz, auch weil Dortmund in der Rückwärtsbewegung Fehler unterliefen. „Wir wollten die Gelegenheit nutzen, um auszuprobieren, ob wir auf hohem Niveau mit dem gleichen Tempo und Mut spielen können wie zuletzt in der Bundesliga. Das ist uns teilweise gelungen“, resümierte Tuchel.

Der 43-Jährige, einst erfolgreicher Jugendcoach in Stuttgart, Augsburg und Mainz, wird weiter auf seine Hochbegabten setzen. Es wächst also etwas heran in Dortmund, schon jetzt aber ist die Tuchel-Truppe eine der aufregendsten Mannschaften Europas. „Wir haben das Gefühl, dass wir es noch besser können“, meinte der Coach. (joe)

CHAMPIONS LEAGUE 2. SPIELTAG

Gruppe E: ZSKA Moskau – Tottenham (Wimmer auf der Bank) 0:1, Monaco – Leverkusen (Baumgartlinger ab 89., Dragović/Özcan auf der Bank) 1:1.
Gruppe F:
Dortmund – Real Madrid 2:2, Sporting Lissabon – Legia Warschau 2:0.
Gruppe G:
Kopenhagen – Brügge 4:0, Leicester (Fuchs spielte durch) – Porto 1:0.
Gruppe H:
Sevilla – Lyon 1:0, D. Zagreb – Juventus 0:4.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.09.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

FBL-EUR-C1-ATLETICO-BAYERN-MUNICH
Fußball-International

Champions League: In der Falle der Konter-Künstler

Atlético Madrid und Diego Simeone haben den Bayern einmal mehr die Grenzen aufgezeigt. Zudem kämpfen die Münchner mit einer hartnäckigen Auswärtsschwäche.
Atletico Madrid v Bayern Munich - UEFA Champions League Semi Final First Leg
Fußball-International

Champions League: Ein Wiedersehen, das keine Freude macht

Die furios in die Saison gestarteten Bayern gastieren bei Atlético Madrid, die Erinnerungen an die Simeone-Elf sind nicht gut. Der deutsche Rekordmeister stand in Spanien schon öfter auf verlorenem Posten.
FBL-EUR-C1-SEVILLA-LYON
Fußball-International

Lyon erhebt schwere Vorwürfe gegen spanische Polizei

Der Vereinspräsident sprach in der französischen Tageszeitung "L'Equipe" von einer "unbegreiflichen Aggression" gegenüber den französischen Fans.
Fußball-International

Champions League: Dortmund und Real trennen sich 2:2

Borussia Dortmund empfing Real Madrid und setzte die Heimserie gegen den Titelverteidiger fort. Superstar Cristiano Ronaldo meldete sich zurück.
Cristiano Ronaldo
Fußball-International

Schmollender Ronaldo steht in der Kritik

Real-Madrid-Star Cristiano Ronaldo ist derzeit nicht in Topform und lässt Teamkollegen und Trainer Zinedine Zidane dafür büßen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.