Historischer Viererpack für Ronaldo

Football Soccer - Portugal v Andorra - World Cup 2018 Qualifier
Football Soccer - Portugal v Andorra - World Cup 2018 QualifierREUTERS
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Cristiano Ronaldo in Torlaune, der Superstar traf erstmals vier Mal im portugiesischen Dress - Schweiz auf Kurs, Katzenjammer in Ungarn

Auch wenn es nur gegen Andorra war - mit seinem vier Toren hat sich Portugals Superstar Cristiano Ronaldo beim 6:0-Erfolg gegen den Fußballzwerg am Freitag ins Rampenlicht der EM-Qualifikation geschossen. "Ich bin glücklich", meinte der 31-Jährige, der bei der 0:2-Auftaktpleite in der Schweiz vor einem Monat verletzt gefehlt hatte und bei Real Madrid noch nicht richtig auf Touren gekommen ist.

Im Portugal-Dress waren vier Tore in einer Partie für Ronaldo eine Premiere, bisher hatten das Eusebio (1966), Pauleta (2001) und Nuno Gomes (2003) geschafft. In Diensten von Real Madrid, wo er in der laufenden Saison "erst" bei drei Toren hält, hat Ronaldo freilich bereits in sieben Pflichtspielen vier Mal oder öfters eingenetzt. Der Rekordhalter seines Landes hat nun 65 Tore in 134 Spielen am Konto und nähert sich damit der Spitze der kontinentalen Bestenliste. Auf Europas Rekordhalter, Ferenc Puskas, fehlen ihm 19 Treffer. Die ebenfalls bereits zurückgetretenen Miroslav Klose (71) und Robbie Keane (68) könnte der Mann aus Madeira aber noch in dieser WM-Qualifikation überholen.

Frankreichs Kevin Gameiro kam beim 4:1-Heimerfolg über die chancenlosen Bulgaren zwar "nur" zu einem Doppelpack, durfte aber höchst zufrieden bilanzieren. "Es war ein perfekter Abend", sagte der Mann von Atletico Madrid, der in St. Denis nicht zuletzt mit seinem Clubkollegen Antoine Griezmann perfekt harmonierte. "Frankreich rehabilitierte sich nicht nur für das magere 0:0 in Weißrussland zum Quali-Auftakt, sondern tilgte auch die bitteren Erinnerungen an das bisher letzte Heimspiel gegen Bulgarien 23 Jahre zuvor.

Damals kostete den aktuellen Trainer Didier Deschamps und Co. eine 1:2-Schmach gegen die Balkankicker die Qualifikation für die WM 1994 in den USA. Der EM-Finalist kann nun mit gutem Gefühl nach Amsterdam aufbrechen, wo am Montag der Schlager gegen die Niederlande ansteht. "Wir wollen drei Punkte", stellte Deschamps klar.

Die Niederlande setzten nach der verpassten EM ihre "Wiedergutmachungs-Tournee" erfolgreich fort und beendeten mit einem 4:1 über Weißrussland ihre Unserie von fünf Heimniederlagen. Punktgleich mit den Franzosen und Schweden (je 4) führt man die Gruppe A an.

Coach Danny Blind durfte sich etwa über einen Doppelpack des in den Medien kritisierten Spartak-Moskau-Legionärs Quincy Promes freuen, übte andererseits aber auch Kritik. "Ich habe viele gute Dinge gesehen, aber wir haben ein Viertel der Partie schludrig gespielt", meinte Blind, dem auch gegen "Les Bleus" Bayern Münchens Arjen Robben (Rippenprellung) fehlen wird. "So etwas können wir uns gegen ein starkes Team wie Frankreich nicht erlauben", mahnte der Coach.

Die Schweiz ist nach einem dramatischen 3:2-Erfolg in Ungarn mit vollem Punktekonto hingegen weiter auf Kurs Richtung vierter WM-Endrundenteilnahme in Folge. Wohl gefiel Schweiz-Trainer Vladimir Petkovic das Ergebnis, nicht aber die Art, wie seine Mannschaft unter Druck geraten war. "Wir hatten das Spiel lange souverän gesteuert, in der zweiten Hälfte haben wir dem Gegner dann aber zu viel Raum überlassen."

Erst ein Treffer des zwei Minuten davor eingewechselten Valentin Stocker in der 90. Minute brachte den Eidgenossen im Duell zweier EM-Achtelfinalisten den Sieg. Zuvor hatte Ungarn heftige Gegenwehr geliefert und nach den Führungen durch Haris Seferovic (51.) bzw. Ricardo Rodriguez (67.) zweimal postwendend durch Adam Szalai (53., 71.) ausgeglichen.

In Ungarn dürfte indes die EM-Euphorie markant abgeflacht sein. Das Team von Bernd Storck hat nichts außer ein torloses Remis gegen die Färöer vorzuweisen und ist auf den vorletzten Platz abgesackt - drei Punkte hinter dem überraschend vor EM-Titelhalter Portugal klassierten Außenseiter von den Schafsinseln. Die Färöer, die derzeit noch einen Punkt vor Portugal liegen, erweiterten ihre "Abschussliste" in Pflichtspielen: Nach Österreich, San Marino, Malta, Luxemburg, Litauen, Estland haben sie nun auch einen 2:0-Erfolg über Lettland zu Buche stehen.

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