Europa League: Rapid trifft auf Serie-A-Sensationsteam.
Sassuolo/Wien. Es ist noch nicht unbedingt ein klingender Name im europäischen Fußball, der am Donnerstag (21.05 Uhr, live Sky) bei Rapid im Allianz-Stadion gastiert. Für Sassuolo Calcio ist der Auftritt in der diesjährigen Europa League nämlich die Premiere auf der internationalen Bühne. Alle vier Mannschaften der Gruppe F halten bei drei Punkten, die Italiener haben ihre mit einem beachtlichen 3:0-Auftakterfolg gegen Athletic Bilbao gesammelt.
In der italienischen Serie A hat sich der Klub aus der 40.000-Einwohner-Stadt in der Region Emilia-Romagna aber seit dem Aufstieg 2013 längst einen Namen gemacht, auch dank finanzkräftiger Hilfe von Hauptsponsor Mapei. Nach einer von Abstiegssorgen geplagten Premierensaison, die 2014 zwei Zähler über dem Strich auf Rang 17 (34 Punkte) endete, folgten die Plätze zwölf (2015/49) und sechs (2016/61), womit das sensationelle Ticket für Europa gelöst war. „Ich hatte so viele Mitspieler und Trainer, habe so viele Situationen erlebt. Ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben“, sagte Kapitän Francesco Magnanelli, 31, der seit 2005, damals noch in der vierten Liga, für Sassuolo spielt. „Wir haben Unglaubliches erreicht. Unser Erfolg wurde als Wunder bezeichnet, aber ich weiß, dass sehr viel Arbeit dahintersteckt.“
Einer der Erfolgsgaranten ist Trainer Eusebio di Francesco, der seit 2012 – mit zweimonatiger Unterbrechung 2014 – im Amt ist. Er ist Verfechter eines proaktiven und offensiven Spielstils, hat zudem ein Händchen für Talente. Als heißeste Aktie im Kader gilt Klub-Rekordtorschütze Domenico Berardi, 22, der jedoch wegen einer Knieverletzung ausfällt. „Wir haben vielleicht die beste Gruppe an jungen Spielern in Italien“, meinte Magnanelli, der gemeinsam mit Stürmer Alessandro Matri, 32, und Abwehrspieler Paolo Cannavaro, 35, die junge Mannschaft auch am Donnerstag in Wien zum Erfolg führen möchte.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.10.2016)