Köln fällt bei Bayern-Jagd zurück

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Peter Stöger und seine Mannschaft kassierten in Berlin die erste Saisonniederlage. Die Schiedsrichterleistung stand in der Kritik, der Trainer schwieg.

Berlin/Wien. Der Höhenflug des 1. FC Köln erlebte in Berlin zumindest eine Zwischenlandung. Das 1:2 bei Hertha bedeutete die erste Niederlage in dieser Saison, zum fünften Mal in Folge blieben die Geißböcke gegen den Hauptstadtklub ohne Sieg. Die Leistung des Unparteiischen Frank Willenborg wollte Peter Stöger nicht kommentieren. „Ich werde mich nie wieder zu Schiedsrichterentscheidungen äußern. Das kommt nicht so gut“, sagte der Köln-Trainer nach der ersten Niederlage seiner Mannschaft seit über einem halben Jahr.

Zwei Szenen waren der Kölner Betreuerbank und den gut 4000 mitgereisten Fans ein Dorn im Auge. Vor der Hertha-Führung durch Vedad Ibišević (13.) bekam der Ex-Kölner Mitchell Weiser aus Nahdistanz den Ball an den Arm. In der Nachspielzeit wurde der vermeintliche Kölner Ausgleich wegen eines Fouls von Artjoms Rudnevs an Marvin Plattenhardt nicht gegeben, was nicht für alle nachvollziehbar war. „Bei dem Tor kann es durchaus erlaubt sein, den Körper reinzustellen. Bitter, dass wir so benachteiligt wurden“, meinte etwa Köln-Torwart Timo Horn, der sein Team mit mehreren Glanzparaden im Spiel gehalten hatte.

Auch Geschäftsführer Jörg Schmadtke fand klare Worte für die Schiedsrichterleistung: „Es ist schwierig in einem Spiel mit so vielen Zweikämpfen, wenn derjenige, der entscheiden muss, nicht so richtig weiß, was ein Foul ist und was nicht ein Foul ist.“ Er ergänzte jedoch: „Deswegen haben wir aber nicht verloren.“

Tatsächlich leistete sich Köln überraschend viele defensive Unsicherheiten und lieferte auch in der Offensive zu wenig, obwohl der Toptorjäger erneut traf: Anthony Modestes zwischenzeitlicher Ausgleich war schon das achte Tor des Franzosen in dieser Saison. Zuletzt war das Klaus Allofs vor 32 Jahren für Köln gelungen. Saisonübergreifend hält Modeste in den vergangenen zwölf Spielen bei bereits 13 Treffern. „Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht“, befand auch Stöger, der den Rückfall in der Tabelle gelassen nahm. „Wir hätten uns gern Bayern-Jäger nennen lassen – auch wenn das natürlich nicht zutrifft.“

Schmidt sieht wieder Rot

Für einen Eklat sorgte Leverkusen-Trainer Roger Schmidt in Form einer Schimpftirade gegen sein Hoffenheimer Pendant Julian Nagelsmann. Bei der 0:3-Niederlage beschimpfte er Nagelsmann als „Spinner“, rief ihm „Halt doch einfach die Schnauze!“ zu und wurde folglich zum dritten Mal in knapp eineinhalb Jahren auf die Tribüne verwiesen. „Ich habe gedacht, dass mir so etwas nicht noch einmal passiert“, sagte Schmidt und entschuldigte sich für seinen Ausraster. „Ich habe mich aufgeregt, dass er sich aufgeregt hat, und habe ein paar Worte gesagt, die nicht in Ordnung waren.“ Als Wiederholungstäter erwartet den 49-Jährigen nun eine härtere Strafe durch den DFB-Kontrollausschuss.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2016)

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