Champions League: Bayern-Blamage in Rostow

(c) APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV (KIRILL KUDRYAVTSEV)
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Im bitterkalten Rostow am Don hat der FC Bayern den bisherigen Tiefpunkt unter Trainer Carlo Ancelotti erlebt.

Bayern München hat sich in der Champions League blamiert. Der deutsche Rekordmeister kassierte in Russland beim FK Rostow eine 2:3-Niederlage, blieb im dritten Pflichtspiel in Folge sieglos und verspielte wohl die Chance auf den Sieg in der Gruppe D. Atletico Madrid reichte in der Folge zu Hause gegen PSV Eindhoven ein Punktgewinn, um sich vorzeitig Rang eins zu sichern.

Die bereits zuvor fix aufgestiegenen Münchner gingen bei Minustemperaturen zwar erwartungsgemäß durch Douglas Costa in Führung (35.), Sardar Azmoun (44.) und Dimitri Poloz (50./Elfmeter) schlugen aber schnell zurück. Nach Juan Bernats Ausgleich (52.) avancierte Christian Noboa (67./Freistoß) zum Matchwinner. ÖFB-Star David Alaba wurde wie ein Großteil der Münchner A-Mannschaft geschont.

Die Bayern hatten zwar mehr als 70 Prozent Ballbesitz und waren auch tonangebend, Topchancen waren aber Mangelware. Vor der Pause gab es überhaupt nur zwei, Douglas Costa stand im Mittelpunkt. Ein Abschluss des Brasilianers verfehlte nur knapp das Tor (32.). Drei Minuten später machte der 26-Jährige seine Sache besser. Nach einem parierten Sanchez-Schuss konnte Verteidiger Cesar Navas den Ball nur schlecht klären und Costa staubte mit einem platzierten Schuss zur Münchner Führung ab.

Unbelohnter Dauerdruck

Der Offensivspieler war einer der Bayern-Aktivposten, leistete sich aber auch einen folgenschweren Schnitzer. Nach seinem Fehlpass in die Mitte konnten die Russen kontern, der Iraner Sardar Azmoun hatte mit Jerome Boateng leichtes Spiel und schloss souverän zum 1:1 ab (44.). Die Aktion zeigte wieder die momentane Anfälligkeit der Münchner in der Defensive. Die wäre auch schon fast nach neun Minuten bezwungen gewesen, Juan Bernat konnte nach einem Erochin-Kopfball nach Missverständnis von Holger Badstuber mit Tormann Sven Ulreich aber gerade noch vor der Linie klären.

Nach einer vergebenen Lahm-Kopfballchance (47.) legten die Hausherren gar vor. Der unsichere Boateng, der kurze Zeit später angeschlagen raus musste, brachte Noboa zu Fall und Poloz verwertete den Strafstoß souverän (50.). Für den Russen war es inklusive Quali bereits der fünfte Saisontreffer in der Königsklasse. Obwohl Bernat gleich darauf nach Ribery-Lochpass wuchtig ins kurze Eck traf (52.), gab es für den deutschen Meister nichts zu holen. Noboa versenkte einen über die Mauer geschossenen Freistoß im Eck zum Endstand (67.).

Der Dauerdruck der Gäste in der Folge blieb erfolglos, die zweite Pflichtspiel-Niederlage nach dem 0:1 bei Borussia Dortmund in der Liga wurde somit Gewissheit. Alaba und Co. dürften damit erstmals seit der Saison 2009/10 nicht als Gruppensieger ins Achtelfinale aufsteigen. Rostow rehabilitierte sich eindrucksvoll für die 0:5-Klatsche in München.

(APA)

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