Dortmund und Real Madrid ermitteln im direkten Duell den Gruppensieg, BVB-Trainer Tuchel hält nichts von Spekulationen: „Wer möchte die Hand dafür ins Feuer legen?“
Spanien steht nicht nur der aktuellen Steueraffären einiger Fußballstars wegen im Blickpunkt, sondern auch sportlich. Dortmund und Real Madrid spielen am Mittwoch in der Champions League um den Gruppensieg, dieser Vergleich (20.45 Uhr, ORF eins, Sky) gilt als das Schlagerspiel der Runde.
Dortmund reicht ein Remis, um die Tabellenführung zu verteidigen. Vier Siege und ein Remis, ein 2:2 gegen Real zu Hause, haben die Borussen bisher verbucht. 19 Tore schossen Pierre-Emerick Aubameyang und Co., der Torrekord in der Gruppenphase ist zu erreichen. Er liegt bei 20 Treffern, gehalten von Manchester United, Real und Barcelona.
Real seit 33 Spielen ungeschlagen
Die gute Ausgangslage macht den Dortmundern Mut für das Kräftemessen mit dem seit 33 Pflichtspielen ungeschlagene Starensemble um Cristiano Ronaldo. Real peilt im Bernabeu-Stadion ebenfalls eine Bestmarke an. Bleiben die „Königlichen“ auch gegen Dortmund ohne Niederlage, wäre der unter Trainer Leo Beenhakker 1988/89 aufgestellte Vereinsrekord egalisiert. „33 Spiele ohne Niederlage können kein Zufall sein“, sagt Mittelfeldspieler Luka Modrić.
Zu internationalen Dauerrivalen wurden Dortmund und Real ab 2012. Es ist das bereits achte Duell in den vergangenen vier Jahren, die Bilanz der Dortmunder beläuft sich auf drei Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen. Der Gruppensieg wäre nicht nur dem Image zuträglich, sondern auch durchaus praktisch. Schließlich erhöht sich damit die Chance, einen (vermeintlich) leichteren Achtelfinalgegner zugelost zu bekommen.
Trainer Thomas Tuchel hielt von solchen Spekulationen nur wenig. „Wer möchte die Hand dafür ins Feuer legen, dass der Gruppenzweite das leichtere Los ist als der -erste?“, meinte Tuchel. Er könnte in Madrid dennoch erneut rotieren und seine Startelf verändern. Auf den am Knie verletzten Mario Götze muss er fix verzichten.
Zagrebs Nullnummer
Abseits des Schlagers geht es nur noch in zwei Gruppen um Aufstiegsplätze. Im Fernduell der Gruppe G will Kopenhagen mit einem Sieg in Brügge Porto vom zweiten Platz verdrängen. Die Portugiesen müssten gegen Leicester City (mit Christian Fuchs) gewinnen. Englands Meister ist bereits fix Gruppensieger.
In Gruppe H macht sich Lyon Hoffnungen auf den Aufstieg. Die Franzosen haben das direkte Duell mit dem Kontrahenten Sevilla vor Augen. Drei Zähler liegen die Andalusier aktuell vor Lyon, das Hinspiel endete mit 1:0 für Sevilla. Juventus Turin ist im Parallelspiel daheim gegen Dinamo Zagreb im Einsatz. Salzburgs Bezwinger in der Qualifikation hält nach fünf Spielen bei null Punkten und einem Torverhältnis von 0:13. Für die Bullen ist das nur ein schwacher Trost, und Champions-League-Tourismus, wie in Liverpool vorgezeigt, kommt für Salzburg wohl nicht infrage. (red.)