Rapids "versöhnlicher" Abschied

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Mit dem 1:1 gegen Athletic Bilbao feierte Damir Canadi mit Rapid in der Europa League einen Achtungserfolg. Der Schweizer Fredy Bickel, 51, soll neuer Sportdirektor werden.

Für Rapid ist die Europacup-Saison versöhnlich zu Ende gegangen. Die Hütteldorfer holten am Donnerstagabend im sechsten und letzten Spiel der Europa-League-Gruppe-F im Allianz Stadion gegen den spanischen Club Athletic Bilbao ein leistungsgerechtes 1:1. Die Wiener beendeten die Gruppe damit mit sechs Punkten, Bilbao war schon zuvor fix für das Sechzehntelfinale qualifiziert.

Nach einem Jokertor von Joelinton (72.) durften die Gastgeber mit einer Überraschung spekulieren, Enric Saborit (84.) sicherte den Basken aber noch einen Punktgewinn. Sie blieben damit aber auch im dritten Auswärtsgruppenspiel nach zwei Niederlagen zuvor sieglos. Ob Bilbao (10) damit Gruppensieger wurde, war noch offen, da die Parallelpartie von Genk (9) bei Sassuolo (5) wegen Nebels am Donnerstag nicht ausgetragen werden konnte.

Ein Schweizer Sportdirektor?

Vor Anpfiff sickerte durch, dass der Schweizer Fredy Bickel, 51, in Hütteldorf gesehen worden ist und als einer von drei Kandidaten für den Job als Sportdirektor gilt. Der ehemalige Sportchef von Young Boys Bern (Adi Hütter) gilt als Favorit. Rapid gab zu dieser Personalie noch keine Stellungnahme ab, dafür vermeldeten zig Schweizer Tageszeitungen bereits Bickels "Auslandsengagement".

Bilbao fix weiter, Rapid ausgeschieden, das wirkte sich klarerweise auf die Aufstellung der beiden Teams aus. Coach Damir Canadi änderte sein Team im Vergleich zum 1:0-Erfolg in der Liga gegen St. Pölten am Samstag gleich an acht Positionen. Nur Ersatzkapitän Mario Sonnleitner, Maximilian Hofmann und Christopher Dibon blieben in der Mannschaft. Goalie Tobias Knoflach avancierte zum 24. Akteur, der in der kurzen Canadi-Ära zum Zug kam, er stand zum erst dritten Mal in einem Pflichtspiel bei den Profis im Gehäuse. Tomi kam an vorderster Front zu seinem 14. Rapid-Einsatz, dem zweiten unter Canadi. Die Basken traten mit einer verstärkten B-Elf an.

Das wurde auch am Geschehen deutlich. Die Partie hatte vor dem Seitenwechsel wahren Testspielcharakter, Topchancen waren auf beiden Seiten Fehlanzeige. Bilbao war spielerisch besser, agierte aber nicht mit dem letzten Nachdruck. Auch deshalb kam die Rapid-Abwehr nicht wirklich in Bedrängnis, Knoflach war vorerst beschäftigungslos. Rapid war vor allem darauf bedacht wenig Chancen zuzulassen, nach vorne ging aber wenig. Nur Tomi scheiterte einmal bei einer Halbchance an Goalie Gorka Iraizoz (18.).

Nach dem Seitenwechsel bewahrheitete sich dann Canadis Ansage von einem "Vorbereitungsspiel auf hohem Niveau". Knoflach konnte dabei eine Talentprobe abgeben, fischte Javier Eraso den Ball vom Fuß (47.) und zeigte bei einem Muniain-Schuss eine Glanzparade (56.). Dazwischen hätte auch Rapid anschreiben können, Thomas Schrammel traf bei einer Doppel-Schuss-Chance aber zweimal den Ball nicht wirklich gut (49.).

Beide Teams wirkten deutlich ambitionierter, Canadi zeigte mit den Einwechslungen von Joelinton, Giorgi Kvilitaia und Louis Schaub den Willen, gewinnen zu wollen. Und er hatte dabei ein gutes Händchen. Bei der Führung hatten alle drei Neuen ihre Beine im Spiel. Die Wiener schalteten blitzschnell um. Kvilitaias Abschluss wurde zwar von Xabier Etxeita noch vor der Linie abgewehrt, Joelinton staubte aber aus kürzester Distanz zum 1:0 ab (72.).

Bilbao zeigte darauf eine Reaktion, wollte die Niederlage mit aller Macht verhindern. Ein Etxebarria-Freistoß ging noch daneben (78.). Sechs Minuten später gelang den Gästen aber der leistungsgerechte Ausgleich. Nach einem leicht per Kopf verlängerten Freistoß gab Villalibre zur Mitte und Enric Saborit drückte den Ball über die Linie.

Danach waren die Spanier dem Siegtreffer noch näher, in der letzten Aktion in der Nachspielzeit rechtfertigte Knoflach mit einer schönen Parade bei einem Etxebarria-Freistoß neuerlich seine Aufstellung. In der Liga am Sonntag gegen Ried wird wohl dennoch wieder Richard Strebinger das Tor hüten.

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