Finale der Klub-WM: Der Ärger über die Schwäche des Videoreferees drängt Real-Stars ins Abseits




Yokohama. Spieler schimpfen, Referees schwitzen, Medien spotten – der erste offizielle Test zur Einführung des Videobeweises im Profi-Fußball ist bei der Klub-WM in Japan gehörig danebengegangen. Die Diskussion überschattet sogar die Vorfreude auf das heutige Finale zwischen Real Madrid und den Gastgebern von Kashima Antlers (11.30 Uhr, ORF Sport+).

„Das ist kein Fußball“, klagte Luka Modrić schon nach dem 2:0-Halbfinalsieg gegen CF América aus Mexiko. Teamkollege Lucas Vázquez störte „die lange Warterei“ bis zur Entscheidung. Das Spiel verliere sein Wesen, auch Spaniens Medien schlugen in dieselbe Kerbe. „Technopfusch“, titelte die Madrider Sportzeitung „AS“. „Marca“ sprach von „Chaos“ und „Klamauk“.


„Eine Komödie!“. Ronaldos Tor in der Nachspielzeit wurde wegen vermeintlicher Abseitsstellung zunächst auf Hinweis des Videobeobachters annulliert, die Mexikaner führten den entsprechenden Freistoß aus. Doch dann hieß es plötzlich: Kommando zurück, das Tor zählt. Im Halbfinale zwischen Kashima und Atlético Nacional aus Kolumbien war das erste Tor der Japaner einem Foulelfmeter entsprungen, der erst nach Überprüfung der Videoaufnahmen verhängt wurde. „Das ist eine Komödie“, rief ein TV-Kommentator empört.

David Elleray, Technischer Direktor des International Football Association Board (IFAB), sagte, das „Projekt“ werde fortgesetzt. Uefa-Präsident Aleksander Čeferin meinte unter Eindruck der Proteste, die Einführung des Videobeweises gehöre vorerst nicht zu den Plänen der Uefa. ?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2016)

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