Sadio Mané: Ex-Salzburger als Anfield-Star

(c) REUTERS (Lee Smith)
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Sadio Mané, 24, ist ein Erfolgsgarant des FC Liverpool. Entdeckt hat Coach Jürgen Klopp seinen Wunschspieler einst in Salzburg.

Liverpool. In der 94. Minute hat Sadio Mané das Merseyside-Derby für den FC Liverpool entschieden. Der Senegalese traf beim Stadtrivalen Everton zum hochverdienten 1:0-Sieg, es war sein achtes Saisontor, mit weiteren fünf Assists ist der 24-Jährige einer der Erfolgsgaranten von Liverpool, die Reds von Jürgen Klopp sind nun erster Verfolger von Premier-League-Tabellenführer Chelsea.

Wie derzeit in England sorgte Mané einst auch in Österreich für Furore. 2012 war er für 500.000 Euro von Metz nach Salzburg gekommen. Unter Roger Schmidt blühte der Flügelspieler auf, Salzburg spielte in den folgenden beiden Jahren den besten Fußball der Red-Bull-Ära, Mané steuerte in 87 Partien 45 Tore bei. Beim denkwürdigen 3:0-Testspielsieg gegen den FC Bayern von Pep Guardiola gelang ihm der erste Treffer.

Schon damals wollte ihn Jürgen Klopp zu Borussia Dortmund holen, auch Mané wollte wechseln. Salzburgs damaliger Sportdirektor Ralf Rangnick aber ließ ihn nicht ziehen. Ein klärendes Gespräch mit Rangnick und dem neuen Salzburg-Coach, Adi Hütter, verweigerte Mané, er verließ das Training vorzeitig und wurde aus dem Kader gestrichen.

Der Dortmund-Transfer war geplatzt, doch wenig später gelang der Sprung auf die Insel. Mané heuerte bei Southampton an, das Highlight in seinen zwei Jahren bei den Saints war der 6:1-Erfolg über Aston Villa im Mai 2015: In zwei Minuten und 56 Sekunden schoss Mané den schnellsten Hattrick der Premier-League-Geschichte.

Das nächste Angebot von Jürgen Klopp kam im Sommer 2016. Der Deutsche war inzwischen Chefcoach des FC Liverpool, Mané zögerte nicht lang. Gleich bei seinem ersten Ligaeinsatz, einem 4:3-Sieg über Arsenal, gelang ihm das erste Tor für die Reds, auch das Zusammenspiel mit den Stars Firmino und Coutinho funktionierte. „Sadio schafft uns die Räume“, sagte Klopp, außerdem sei er „ein richtig netter Kerl“.

Mané ist zudem frommer Muslim. Er betet fünfmal am Tag, trinkt keinen Alkohol. So sei er in der senegalesischen Provinz aufgewachsen, erzählte er. Scouts gab es dort keine, er überzeugte seine Eltern, in die Hauptstadt Dakar zu fahren, und wurde prompt entdeckt. Heute ist Mané der teuerste afrikanische Fußballer, 41 Millionen Euro hat Liverpool für ihn gezahlt. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.12.2016)

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