Brasilianischer Zweitliga-Klub verpflichtet verurteilten Mörder

Bruno Fernandes
Bruno FernandesAPA/AFP/CRISTIANE MATTOS
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Tormann Bruno Fernandes durfte nach einem Mord wegen Formalfehlern das Gefängnis verlassen. Seine Verpflichtung erntete Kritik von Fans und Sponsoren.

In Brasiliens Fußball sorgt der Zweitligist Boa EC für Schlagzeilen. Der Aufsteiger hat den wegen Mordes an seiner Ex-Lebensgefährtin zu 22 Jahren Haft verurteilten Tormann Bruno Fernandes verpflichtet. Der 32-Jährige war am 24. Februar nach Verbüßung von sechs Jahren und sieben Monaten aus der Haft entlassen worden. Dies hatte der Oberste Bundesgerichtshof wegen eines Formalfehlers angeordnet.

Ein Schwurgericht hatte Bruno im März 2013 für schuldig befunden, die Ermordung seiner ehemaligen Lebensgefährtin, deren Leiche bis heute nicht gefunden worden ist, in Auftrag gegeben zu haben, weil er die Vaterschaft eines gemeinsamen Sohnes nicht hatte anerkennen wollen. Gegen dieses Urteil legte der Anwalt des ehemaligen Flamengo-Tormanns Berufung ein. Und weil die gesetzlich festgelegten Fristen über eine Neuverhandlung des Falles nicht eingehalten wurden, kam es im Vormonat schließlich zur Aussetzung des Urteils und Bruno damit auf freien Fuß.

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis gestand der ehemalige Flamengo-Schlussmann, dass die Leiche seiner ehemaligen Lebensgefährtin zerstückelt und an Hunde verfüttert worden sei. Bei seiner Präsentation am Dienstag als neuer Tormann von Zweitliga-Aufsteiger Boa Esporte Clube betonte er: "Gott öffnet uns Türen. Ich freue mich, dass ich diese neue Chance erhalten habe."

Sein Klub hat nach Bekanntwerden der Verpflichtung von Bruno viel Kritik einstecken müssen und fast alle wichtigen Sponsoren verloren. Man müsse "einem Kriminellen, der freigelassen wurde", eine Chance auf Wiedereingliederung in die Gesellschaft geben, verteidigte sich die Vereinsführung in einer offiziellen Stellungnahme.

(APA/AFP)

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