Return of the Goat: Kölns Rückkehr in den Europacup

Peter Stöger.
Peter Stöger. (c) imago/Eduard Bopp (Eduard Bopp Sportfotografie)
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Köln fiebert dem Aufakt bei Arsenal entgegen. Peter Stöger trägt Anzug statt Pullover, er „will diese Partie gewinnen“.

London. 10.000 Fans reisten ohne Ticket, und der German Pub in London wird heute außer Kölsch vom Fass sogar Mettbrötchen anbieten. Die Anhänger des 1.FC Köln nützten das erste Europacup-Spiel ihres Vereins seit 25 Jahren zu einer großen Party und verbreiteten einen Hauch von Karneval in der Weltmetropole London. Nur ob die Mannschaft von Peter Stöger nach drei Niederlagen in der Bundesliga (1:7 Tore) just gegen Arsenal (21 Uhr, live, Sport1) in die Erfolgsspur zurückfinden wird?

Die Stimmung war in den vergangenen Wochen gedrückt, doch vor dem ersten Europacup-Spiel nach 9115 Tagen kehren Euphorie und Entschlossenheit zurück. Am Mittwochmorgen stiegen die Mitglieder des FC-Trosses mit Vorfreude in die Chartermaschine. „Wir können in Selbstmitleid verfallen oder jede Aufgabe als Chance sehen“, sagt Stöger. Vizepräsident Toni Schumacher ergänzt: „Angst ist ein schlechter Ratgeber. Wir haben 25 Jahre darauf gewartet, das lassen wir uns von drei Wochen doch nicht kaputtmachen.“

„The Austrian One“

Der Klub feuerte die Vorfreude der Fans durch Videos („Return of the goat“) an. 20.465 Kartenwünsche gingen ein, nur 2900 Tickets wurden vergeben. Spielern und dem Trainerteam ist also bewusst, dass dieses Spiel ein ganz besonderes ist. Und so ist auch diese Woche keine wie jede andere. Seit Montag trainiert der FC mit dem offiziellen Europa-League-Spielball, Dienstag fand das Training ausnahmsweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Heute soll sogar Stöger, vom Verein in Anspielung auf Mourinho und Klopp dieser Tage scherzhaft als The Austrian One getauft, anstatt im Kapuzenpullover im feinen Zwirn an der Seitenlinie stehen.

Seinen „Effzeh“ sieht der Wiener trotz der Ligakrise als keineswegs chancenlos. Peter Stöger bleibt zuversichtlich: „Wir wollen gewinnen, sonst brauchten wir gar nicht hinzufliegen.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2017)

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