Schweizer Klubpräsident greift TV-Experten vor laufender Kamera an

Sion-Präsident Christian Constantin
Sion-Präsident Christian Constantinimago/Geisser
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Christian Constantin, Präsident des FC Sion, attackierte den ehemaligen Schweizer Nationaltrainer Rolf Fringer nach dem Ligamatch. Am Tag darauf zeigte er wenig Reue.

Einen unrühmlichen Auftritt hat der Präsident des FC Sion hingelegt. Christian Constantin attackierte nach dem 2:1-Sieg seiner Mannschaft in Lugano den TV-Experten Rolf Fringer. Kameras fingen Teile der Auseinandersetzung ein, so ist zu sehen wie Constantin seinen bereits am Boden liegenden Rivalen ohrfeigt.

Kurz darauf erklärte Constantin gegenüber dem Kabel-Sender Teleclub, dass Fringer, ehemaliger Schweizer Nationaltrainer, ihn Anfang der Woche übel beleidigt hatte. Fringer hatte in einem Interview gesagt, dass er Constantins Führungsqualitäten für "lächerlich" erachte.

Nach der Attacke sah der Sion-Präsident die Sache erledigt. "Jetzt ist alles geklärt", sagte Constantin. "Wenn man angegriffen wird, muss man sich verteidigen." Die Schweizer Liga leitete ein Disziplinarverfahren ein.

Halbherzige Entschuldigung

Gut 16 Stunden nach dem Eklat trat Constantin vor die Medien, ein klares Verschulden für die Attacken gab er nicht zu. "Das Problem mit Fringer besteht nicht erst seit gestern. Meine Reaktion war die, dass es jetzt einfach reicht", sagte Constantin. Sein in die sportliche Führung des FC Sion involvierter Sohn Barthelemy Constantin habe nach dem Spiel den TV-Experten Rolf Fringer davor gewarnt, weiter schlecht vom Präsidenten zu reden. Mit der Attacke gegen Fringer habe er sich auch für seinen Sohn einsetzen wollen oder müssen.

Die Ohrfeigen - einmal sprach er von fünf oder sechs, bei der Medienkonferenz in Martigny von drei - stellte Constantin nicht in Abrede, ebenso wenig die Tritte und den weiteren Versuch einer Ohrfeige zu einem Zeitpunkt, als Fringer gestolpert war und am Boden lag. Außerdem stellte Constantin wie schon zuvor in Aussicht, dass er gegen Fringer eine Verleumdungsklage wegen dessen Aussagen in TV-Sendungen einreichen werde. Im Gegenzug nimmt er an, dass Fringer seinerseits eine Zivilklage eingeben wird.

Constantin weiter: "Es stört mich, dass Fringer mich ständig angreifen kann. Sicher war meine Reaktion nicht die beste. Es ist nicht schön, wenn man auf jemanden losgeht. Aber ich kann nicht sagen, dass ich es bereue. ... Ich kann nicht sagen, dass ich nicht heißblütig bin." Er nimmt an, dass Fringer etwas gegen ihn persönlich habe. Der Sender Teleclub habe Constantin eingeladen, um Stellung zu beziehen.

(Reuters)

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