Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Neymar sind die drei Kandidaten für die Auszeichnung. Dominik Thalhammer verpasste das Finale der Frauen-Teamchefs.
Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Neymar stehen in der Endauswahl für die Kür zum Weltfußballer des Jahres 2017. Das gab die Fifa am Freitag bekannt. Der Sieger erhält die Trophäe am 23. Oktober in London. Die Wahl unter Teamchefs, Teamkapitänen, Journalisten und Fans ist bereits abgeschlossen, berücksichtigt werden sollten dabei nur die Leistungen bis zum Ende der vergangenen Saison.
Auch deshalb gilt Ronaldo nach dem Gewinn des spanischen Meistertitels und der Champions League als klarer Favorit. Sollte sich der Portugiese wie im vergangenen Jahr durchsetzen, wäre es sein insgesamt fünfter Triumph, womit er mit Messi gleichziehen würde.
Im Alter von 17 Jahren feierte Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro bei Sporting Lissabon im September 2002 sein Debüt im Profi-Fußball. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) Lange hielt es den Portugiesen aber nicht in der Heimat. Im Sommer 2003 fiel Cristiano Ronaldo bei einem Spiel gegen Manchester United Coach Alex Ferguson auf. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) Im August 2003 holte er den Offensivspieler auf die Insel - Manchester waren die Dienste Ronaldos ganze 17,5 Millionen Euro wert. Ronaldo erhielt - wie zuvor etwa George Best und David Beckham - die Rückennummer 7 - eine große Auszeichnung. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) In seiner ersten Saison holte er mit Manchester gleich seinen ersten Titel - den Sieg im FA Cup. Auch im Nationalteam ging es für Ronaldo steil bergauf, ab August 2003 wurde er Stammspieler - gerade rechtzeitig zur EM 2004 in seinem Heimatland. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) Schon in jungen Jahren brachte der 1,84 Meter große Portugiese seine Gegenspieler durch seine Tempodribblings, Freistöße, aber auch Schwalben zur Verzewiflung. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) Bei der EM 2004 war er der jüngste Spieler der portugiesischen Auswahl und erzielte im Eröffnungsspiel gegen Griechenland (1:2) und beim Halbfinalsieg gegen die Niederlande (2:1) jeweils ein Tor. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) Im Finale setzte es im Wiedersehen mit Griechenland erneut eine unerwartete Niederlage: Portugal verlor 0:1, auch Ronaldo biss sich an der hellenischen Defensive die Zähne aus und war am Boden zerstört. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) Trost fand der Portugiese wieder beim Verein: Nach einer durchwachsenen Saison 2004/05 (fünf Tore) erzielte Ronaldo 2005/06 erzielte Ronaldo ganze neun Ligatore und war damit einer der Leistungsträger von Manchester United. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) Im September 2005 erhielt der Offensivspieler seine erste namhafte Auszeichnung: Die Vertretung der Profifußballer FIFPro ernannte ihn zum besten Jungprofi. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) Mit der WM 2006 stand das nächste Fußball-Großereignis vor der Tür und Ronaldo zählte mit den Portugiesen wieder zu den Geheimfavoriten. Am Ende stand aber erneut jede Menge Frust. (c) REUTERS (© Ina Fassbender / Reuters) Im Viertelfinale gegen England kam es zu einer Szene, die dem Portugiesen lange vorgehalten wurde. Nach einem Foul seines Klubkollegen Wayne Rooney an Landsmann Ricardo Cavalho forderte Ronaldo vehement eine Rote Karte für Rooney. (c) REUTERS (© Kieran Doherty / Reuters) Und wirklich sah Rooney Rot. Die englische Boulevard-Medien tobten. Rooney soll seinem ManU-Kollegen angedroht haben, ihn "in zwei Stücke zu hauen und eine auf den Kopf zu schlagen" Sportlich schaffte Portugal den Aufstieg ins Halbfinale. (c) REUTERS (© Kieran Doherty / Reuters) Dort gab es aber eine 0:1-Niederlage gegen Frankreich und nach einem 1:3 gegen Deutschland beendete Portugal die WM 2006 auf Platz vier. (c) REUTERS (© Ruben Sprich / Reuters) Bei seiner Rückkehr auf die Insel schlug Cristiano Ronaldo ein herber Wind entgegen - die Fans pfiffen ihn energisich aus. Auch Wechselgerüchte kursierten. Schon bald aber konnte der Portugiese wieder lachen. (c) REUTERS (© Bobby Yip / Reuters) Denn in der Spielzeit 2006/07 gelang ihm ein Tor nach dem anderen. In der Champions League schaffte er im Viertelfinale beim legendären 7:1 gegen den AS Rom seine ersten beiden CL-Tore. Mit 17 Ligatoren verhalt er "ManU" zum ersten Meistertitel seit 2003. (c) REUTERS (© Phil Noble / Reuters) Der Portugiese wurde wegen seiner guten Leistungen dann auch zu "Englands Spieler des Jahres" gekürt. Ronaldos Stimmung verbesserte sich weiter. (c) REUTERS (© Dylan Martinez / Reuters) Bei der Fifa-Wahl zum "Fußballer des Jahres" musste er aber Kaká und Lionel Messi den Vortritt lassen, wurde aber immerhin Dritter. (c) REUTERS (© Christian Hartmann / Reuters) Und der Höhenflug ging weiter: Mit einer sensationellen Saison 2007/08 stieg Ronaldo zum absoluten Weltstar auf - und verzauberte Fans in aller Herren Länder. (c) REUTERS (© Ali Jarekji / Reuters) In dieser Spielzeit kam er Portugiese aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus. In 49 Pflichtspielen für United schoss Ronaldo sagenhafte 42 Tore. 31 in der Premier League, acht in der Champions League und drei im Pokal - damit hätte er fast den Vereinsrekord von 46 Treffern eingestellt. (c) REUTERS (© Eddie Keogh / Reuters) Auch kleinere Rückschläge wie der vergebene Elfer im Elferschießen des Champions League-Finales gegen Chelsea wurden in einer Saison, in der alles für Ronaldo lief, nicht bestraft. (c) REUTERS (© Kai Pfaffenbach / Reuters) Am Ende durfte Manchester United und damit auch Ronaldo nämlich trotzdem über den Triumph in der Königsklasse jubeln. (c) REUTERS (© Eddie Keogh / Reuters) Ronaldo schien auf dem Zenit seiner Karriere - und das im Alter von nur 23 Jahren. Durch seine Leistungen war Portugal auch bei der EM 2008 plötzlich mehr als ein Geheimfavorit. Und in der Vorrunde zeigten die Portugiesen unter Kapitän Ronaldo auch ordentlich auf - als Gruppenerster marschierte man ins Viertelfinale. (c) REUTERS (© Denis Balibouse / Reuters) Dort kam - etwas überraschend - aber das Aus gegen Deutschland. Portugal verlor 2:3 und musste den Traum auf einen Titel der Nationalmannschaft begraben. (c) REUTERS (© Stefan Wermuth / Reuters) Jede Menge Gold ließ den Kummer bei Ronaldo aber bald verschwinden. Für seine tolle Saison erhielt er den Ballon d'’Or der Zeitschrift France Football für den weltbesten Fußballer des Jahres, ... (c) REUTERS (© Nigel Roddis / Reuters) ... von der Uefa den Goldenen Schuh für Europas besten Torschützen ... (c) REUTERS (© STR New / Reuters) ... und schließlich wurde er im Jänner 2008 noch als Fifa-Fußballer des Jahres ausgezeichnet. Da konnte Ronaldo wieder lächeln, denn .... (c) REUTERS (© Christian Hartmann / Reuters) ... erst wenige Tage zuvor hatte er in Manchester seinen Ferrari an eine Tunnelwand gesetzt. An dem 200.000 Euro teuren Sportwagen entstand Totalschaden. Finanziell konnte es Ronaldo verschmerzen - angesichts eines kolportierten Wocheneinkommens von 120.000 Pfund. (c) REUTERS (© Phil Noble / Reuters) Ronaldo weckte auch bei anderen Klubs Begehrlichkeiten. Doch ein dreistelliges Millionen-Angebot von Erzrivale Manchester City lehnten die Reds lächelnd ab. Zum Dank schoss Ronaldo "ManU" zum Sieg in der Klub-WM und mit 18 Toren zum erneuten Meistertitel. (c) REUTERS (© Issei Kato / Reuters) Zudem erreichte Manchester United auch 2009 das Finale der Champions League. Doch dieses Mal stand Cristiano Ronaldo im Schatten von Barca-Star Lionel Messi. Barcelona siegte mit 2:0. (c) REUTERS (© Tony Gentile / Reuters) Nur wenig später sollte Ronaldo dann Manchester nach sechs Jahren verlassen. Bei einem 93,6 Millionen-Euro-Angebot von Real Madrid wurde "ManU" schwach und erklärte sich bereit, den portugiesischen Superstar abzugeben. Ende Juni 2009 war der Wechsel perfekt: Cristiano Ronaldo wurde damit zum teuersten Fußballer aller Zeiten. (c) REUTERS (© Albert Gea / Reuters) "Lebewohl, portugiesischer Pfau", schrieb der "Daily Telegraph" in Bezug auf Ronaldos Eitelkeit. Der Offensivspieler gilt zudem als absoluter Frauenschwarm. (c) REUTERS (© Jose Manuel Ribeiro / Reuters) Sportlich drängt Barcelonas argentinischer Zauberer Lionel Messi den Portugiesen immer mehr in den Hintergrund. In seinen ersten zwei Jahren bei Real bleibt der Pokalsieg 2011 der einzige Titel für Ronaldo. (c) EPA (ALEJANDRO GARCIA) 2011/12 zeigte Ronaldo eine bärenstarke Leistung, erzielte in 55 Pflichtspielen gleich 60 Tore. Der Lohn war der spanische Meistertitel. (c) REUTERS (� Paul Hanna / Reuters) In der Champions League gab es dagegen wieder eine Enttäuschung. Im Halbfinale scheiterte Real Madrid am FC Bayern im Elferschießen - auch weil Ronaldo an Manuel Neuer scheiterte. Im Spiel hatte der Portugiese noch zweimal getroffen und damit die Verlängerung erzwungen. (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Witters) Auch in der Saison 2012/13 spielte Ronaldo groß auf, das Jahr von Real Madrid aber wurde es wieder nicht. In der Meisterschaft galt es dem FC Barcelona Vortritt zu lassen, im Cup Atletico Madrid. In der Champions League war im Halbfinale gegen Borussia Dortmund Endstation. EPA Ronaldo selbst wusste aber zu glänzen: Mit 15 Toren erzielte er einen neuen Champions-League-Rekord, insgesamt verbuchte er 59 Treffer in 69 Pflichtspielen für Klub und Nationalteam. Im Play-off gegen Schweden entschied Ronaldo das Star-Duell mit Zlatan Ibrahimovic mit vier erzielten Toren klar zu Gunsten Portugals. Viermal war Ronaldo seit seinem Triumph 2008 für den Goldenen Ball nominiert worden, viermal hatte er gegen Messi das Nachsiehen. Doch dieses Mal reiste der Portugiese siegessicher mit der gesamten Familie nach Zürich an... ...und sollte Recht behalten. Diesmal setzte er sich mit 1365 Punkten vor dem Sieger der vergangenen vier Jahre, Lionel Messi (1205), und Bayerns Franck Ribery (1127) durch. APA/EPA/STEFFEN SCHMIDT Auch die Saison 2013/14 endete erfolgreich: Ronaldo feierte Meisterschaft, Cup (gegen Barcelona) und "La Decima" (gegen Atletico Madrid), den zehnten Europapokalsieg, mit Real Madrid. Mit 31 Toren in 30 Ligaspielen sicherte er sich zum zweiten Mal die spanische Torschützenkrone und wurde zum dritten Mal mit dem Goldenen Schuh als bester Torjäger Europas ausgezeichnet. (c) REUTERS (� Kai Pfaffenbach / Reuters) Die Ernüchterung folgte bei der WM 2014 in Brasilien. Ronaldo ging angeschlagen in das Turnier und enttäuschte, für Portugal war gegen Deutschland (0:4), USA (2:2) und Ghana (2:1) nach der Vorrunde bereis Schluss. REUTERS In der neuen Saison zeigte sich Ronaldo wieder treffsicher, stellte einen neuen Vereinsrekord auf und bejubelte im Dezember mit Real Madrid den Gewinn der Klub-WM. (c) REUTERS (� Youssef Boudlal / Reuters) Im Jänner wurde Ronaldo zum dritten Mal als Weltfußballer des Jahres ausgezeichnet. Trotz seines ersten Fünferpacks (im April gegen Granada) und insgesamt 61 Toren in 54 Pflichtspielen (dritter Torschützenkönig und vierter Goldener Schuh) ging er mit Real Madrid in der Saison 2014/15 am Ende titellos aus. REUTERS In der Meisterschaft musste sich Ronaldo mit Real 2015/16 zwar Erzrivalen Barcelona geschlagen geben, dafür wurde in der Champions League im Finale erneut Atletico Madrid bezwungen und der elfte Europapokaltriumph gefeiert. Zudem schrieb der Portugiese neue persönliche Bestmarken: Mit 67 Champions-League-Toren in 65 Spielen löste er Raúl als besten Europapokaltorjäger ab und stellte darüber hinaus dessen Pflichtspieltorrekord ein. APA/AFP/GIUSEPPE CACACE Bei der EM 2016 in Frankreich erlebte Ronaldo mit Portugal ein Wechselbad der Gefühle. Die Vorrunde ohne einen Sieg (u.a. 0:0 gegen Österreich, Ronaldo vergab einen Elfmeter) nur knapp überstanden, ging es ebenso mühevoll im Achtelfinale (1:0 n.V. gegen Kroatien) und Viertelfinale (5:3 i.E. gegen Polen) weiter. Erst im Halbfinale folgte der erste Erfolg in 90 Minuten: 2:0 gegen Wales. (c) REUTERS (� Reuters Staff / Reuters) Im Endspiel gegen Gastgeber Frankreich zog sich Ronaldo nach nicht einmal zehn Minuten eine Knieverletzung zu. Unter Tränen verließ er den Platz... REUTERS ...um gut 110 Minuten später triumphal zu jubeln. Joker Eder schoss Portugal zum 1:0-Sieg und bescherte Ronaldo den ersten großen Titel mit der Nationalmannschaft. REUTERS Zu Beginn der Saison 2016/17 musste Ronaldo pausieren, durfte aber bereits im Dezember den neuerlichen Sieg bei der Klub-WM feiern. In Japan erzielte der Stürmer seinen 40. Hattrick für Real Madrid. APA/AFP/BEHROUZ MEHRI Im Dezember wurde Ronaldo vom Fußball-Fachmagazin "France Football" zum vierten Mal mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet. APA/AFP/GERARD JULIEN Die Topmodels an Ronaldos Seite wechseln mit den Jahren, seit Juni 2010 gehört dafür Sohn Cristiano Jr. zur Familie. Im Juni 2017 bestätigte der 32-Jährige Familienzuwachs: Eine Leihmutter in den USA trug die Zwillinge Eva und Mateo aus. Zudem ist Freundin Georgina Rodriguez ebenfalls schwanger. (c) REUTERS (� Susana Vera / Reuters) Ronaldos Trainer Zinedine Zidane gilt als aussichtsreichster Anwärter auf den Preis für den Welttrainer des Jahres, weitere Kandidaten sind Antonio Conte (Chelsea) und Massimiliano Allegri (Juventus). Der beste Goalie wird aus dem Trio Manuel Neuer (Bayern), Gianluigi Buffon (Juventus) und Keylor Navas (Real Madrid) ermittelt.
ÖFB-Frauen-Teamchef Dominik Thalhammer hatte es zwar in den erweiterten Kreis für die Auszeichnung zum Frauen-Welttrainer geschafft, unter die letzten drei kam der Österreicher aber nicht mehr. Die Auszeichnung geht entweder an Sarina Wiegmann (Niederlande), Nils Nielsen (Dänemark) oder Gerard Precheur (Olympique Lyon).
(APA)
Lesen Sie mehr zu diesen Themen: