Europa League: Salzburg träumt nach der Sternstunde von mehr

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Europa League: Salzburg verabschiedet Dortmund, Trainer Marco Rose will auch im Viertelfinale selbstbewusst auftreten. "Ich weiß, dass es unheimlich schwierig ist, gegen uns zu spielen."

Die Brust von Fußball-Meister Red Bull Salzburg ist am Donnerstag noch einmal breiter geworden. Nach dem historischen Viertelfinal-Einzug gegen Borussia Dortmund sind die Salzburger in der Europa League für mehr bereit. Trainer Marco Rose will die Bäume nicht in den Himmel wachsen lassen. Auf das, was seine Mannschaft gegen den deutschen Spitzenclub geleistet hat, war er dann aber doch sehr stolz.

"Es freut uns sehr, eine Runde weiter zu sein. Wir wünschen uns jetzt den nächsten Topgegner, mit dem wir uns messen können", sagte Rose. "Wir werden auch dort wieder selbstbewusst auftreten. Wo das dann hinführt, werden wir sehen." Die Salzburger Öffentlichkeit träumt längst von einem Finale, wie es der Vorgängerverein Austria Salzburg 1994 im UEFA-Cup erreicht hat. Jenes der Europa League steigt am 16. Mai in Lyon.

Einen internationalen Titel hat Rose im Vorjahr bereits mit Salzburgs U19 in der UEFA Youth League geholt. Vergleichen wollte er die beiden Erfolge nicht. "Wir sind gerade in ein Viertelfinale eingezogen, wir sind auch noch weit weg von einem Titel", erklärte der 41-Jährige. "Ich denke aber schon, dass es außergewöhnlich ist, was meine Mannschaft hier geleistet hat."

Keine Luft zum Atmen

Die Bullen ließen den deutschen Tabellendritten nach dem 2:1-Sieg in Dortmund auch im Rückspiel (0:0) überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Den Ausgang nur an einer matten Darbietung des BVB festzumachen, ließ Rose nicht gelten. "Es würde meiner Mannschaft nicht gerecht werden zu sagen, dass Dortmund grottenschlecht war", betonte der Deutsche. "Ich glaube, dass Dortmund einfach keine Möglichkeit hatte, besser zu spielen, weil wir sie unter Druck gesetzt haben, weil wir attackiert haben, weil wir ihnen die Luft zum Atmen genommen haben."

Die Dortmunder hatten in Salzburg genau fünf starke Minuten, in denen sie einem Tor nahe waren. "Ich weiß, dass es unheimlich schwierig ist, gegen uns zu spielen", sagte Rose. "Das mussten schon viele Mannschaften spüren." 33 Pflichtspiele ist sein Team mittlerweile ungeschlagen, Heimspiele sind es 34. Im Europacup haben die Bullen 19 Partien in Folge nicht verloren - die zweitlängste Serie der Geschichte. Nur noch zwei Spiele fehlen auf den Rekord von Ajax Amsterdam. Am liebsten würde sie Rose gegen Arsenal bestreiten. "Aber es gibt auch andere nette Stationen", meinte der Salzburg-Trainer vor der Viertelfinal-Auslosung Freitagmittag (13.00 Uhr) in Nyon.

Dauerläufer

Der Aufstieg gegen Dortmund sei verdient gewesen. Der gestiegenen Aufmerksamkeit auch in seiner Heimat ist sich Rose bewusst. "Im Moment gucken viele Leute nach Salzburg und sehen, dass da guter Fußball gespielt wird." Dass Österreichs Fußball nach so einem Erfolg gelechzt hatte, habe er mitbekommen. 2005 stand mit der Wiener Austria zuletzt ein ÖFB-Club in einem Europacup-Viertelfinale. Rose: "Das ist ein angenehmes Nebengeräusch, das machen wir gerne. Aber in erster Linie machen wir das für uns."

Rose richtete die Aufmerksamkeit bereits auf das Sonntag-Heimspiel (14.30 Uhr/live ORF eins und Sky) gegen die Austria. Die Idee, seinen Spielern nach der Sternstunde gegen Dortmund einen freien Tag zu gönnen, lächelte er weg. "Wir sehen uns im Moment sehr gerne", sagte der Erfolgscoach über die Stimmung in der Mannschaft. "Die Jungs wären traurig, wenn wir uns einmal einen Tag nicht sehen würden."

Tatsächlich ging es am Freitag um die Regeneration. Durch den Viertelfinal-Einzug kommen die Bullen in dieser Saison auf zumindest 59 Pflichtspiele - so viele wie noch nie ein österreichisches Team. "Wir müssen aufpassen", sagte Rose über die körperliche Belastung. Gegen die Austria wird erneut rotiert. Rose: "Wir werden am Sonntag wieder eine Mannschaft auf dem Platz haben, die frisch ist."

>>> Deutsche Pressestimmen: "Jetzt hat Dortmund sein Cordoba"

(APA)

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