Europa League: Salzburg reicht 3:1-Sieg gegen Napoli nicht zum Aufstieg

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Salzburg spielte Italiens Vizemeister SSC Napoli beim 3:1 im Rückspiel des Europa-League-Achtelfinales phasenweise an die Wand, schied letztlich aber doch (gesamt 3:4) aus.

Für den FC Salzburg, in der Vorsaison Halbfinalist der Europa League, kam Donnerstagabend das Aus im Achtelfinale. Österreichs Meister machte im Rückspiel gegen den SSC Napoli ein ausgesprochen starkes Spiel, der 3:1-Erfolg war nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel eine Woche zuvor aber letztlich zu wenig für den Aufstieg.

Salzburg-Coach Marco Rose hatte vor 29.520 Zuschauern in einer ausverkauften Red-Bull-Arena wieder einmal Mut bewiesen. Er schenkte dem 18-jährigen Ungarn Dominik Szoboszlai erstmals im Europacup das Vertrauen, der Teenager hatte bislang lediglich 112 Bundesligaminuten vorzuweisen. Dass Carlo Ancelottis Napoli aufgrund von Sperren ohne sein etatmäßiges Innenverteidigungduo Kalidou Koulibaly und Nikola Maksimovic anreisen musste, nährte Salzburgs Hoffnungen. Vor allem Koulibaly hatte im Hinspiel immer wieder die Angriffe der Salzburger unterbunden.

Salzburgs unbändiger Wille

Doch das Wunder von Salzburg blieb aus, weil Napoli durch Arkadiusz Milik bereits in der 14. Minute zum 1:0 und mitten ins Herz des österreichischen Meisters traf. Mit dem Polen Milik wird es am Donnerstag zum EM-Qualifikationsauftakt in Wien auch Österreichs Nationalmannschaft zu tun bekommen.

Für den Aufstieg benötigte Salzburg nach einer Viertelstunde nun also fünf Tore gegen den italienischen Vizemeister, der nur aufgrund der schlechten Tordifferenz im Vergleich mit Liverpool den Aufstieg ins Champions-League-Achtelfinale verpasst hatte. Die Bezeichnung Herkulesaufgabe glich einer Untertreibung, und dennoch zeigte die Rose-Elf unendlich viel Moral.

Der Wille, dieses Spiel noch zu gewinnen, trieb die Salzburger Mannschaft unaufhaltsam in eine Richtung. Tore von Munas Dabbur (25.), Fredrik Gulbrandsen (65.) und Christoph Leitgeb (92.) verwandelten ein 0:1 noch in ein 3:1. Beide Teams (Dabbur 87. bzw. Ruiz 28.) trafen einmal nur Aluminium. „Natürlich bin ich enttäuscht, aber auch stolz auf die Mannschaft“, sagte Marco Rose.
Salzburgs Sieg könnte für Österreichs Fußball noch von entscheidender Bedeutung sein. Wenn Ajax Amsterdam im Champions-League-Viertelfinale beide Spiele verliert, dann hat Österreichs Meister auch in der Saison 2020/2021 sein Ticket für die Königsklasse fix. (cg)

Stimmen zum Spiel

Marco Rose (Salzburg-Trainer): "Es ist eine Mischung aus großer Enttäuschung natürlich, aber auch Stolz auf die Mannschaft, Stolz auf das Publikum hier. Weil das Spiel war zu Ende, und das Stadion war noch ziemlich voll, obwohl wir ausgeschieden sind. Ich glaube, die Jungs haben heute extrem viel investiert und probiert. Trotzdem sind wir ganz bitter bestraft worden für einen Fehler. Jetzt in irgendeiner Form von Abschiedsszenarien zu reden, ist völlig falsch. Jetzt kommen ganz wichtige Wochen auf uns zu. Es war heute wichtig, dass wir gezeigt haben, dass wir da sind. Das gilt es abzuspeichern und in die nächsten Wochen mitzunehmen. Heute haben wir, glaube ich, ein Zeichen gesetzt. Das müssen wir aber jedes Wochenende bringen."

Christoph Freund (Salzburg-Sportdirektor): "Das Herz blutet nicht, wir sind extrem stolz auf diese Leistung. Die Mannschaft hat einen unglaublichen Europacup-Abend wieder abgeliefert. Wenn man weiß, gegen wen wir da gespielt haben, wie viele Torchancen wir uns erarbeitet haben, dann ist nur eines nicht perfekt. Aber die Leistung war herausragend. Es war wieder eine außergewöhnliche Europacup-Saison. Heute war es wieder eine Mega-Leistung. Wir hätten sogar verdient gehabt, mit 5:1 weiterzukommen, aber das Quäntchen Spielglück war nicht auf unserer Seite."

("Die Presse", Printausgabe 15.03.2019)

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