Fußballerin Megan Rapinoe: „Sie verkörpert die Einstellung, nie aufzugeben“

Megan Rapinoe, Amerikas Topstürmerin und Anführerin.
Megan Rapinoe, Amerikas Topstürmerin und Anführerin.(c) REUTERS (BENOIT TESSIER)
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Megan Rapinoe trifft und stichelt weiter, das US-Team erhielt jetzt eine Einladung ins Repräsentantenhaus.

Paris. US-Sieger werden für gewöhnlich ins Weiße Haus eingeladen und vom Präsidenten in einer Ansprache geehrt. Im Fall der Fußballerin Megan Rapinoe wird das nach eher kontroversen Aussagen in Richtung von Donald Trump wohl nicht passieren. Doch nach ihrem historischen WM-Doppelpack im Viertelfinale der WM in Frankreich sprachen die Demokraten eine Einladung aus – sie möge ins Repräsentantenhaus kommen.

Rapinoe und das US-Team hatten mit einem 2:1 WM-Gastgeber Frankreich aus dem Turnier geworfen und mit Tausenden Fans bei der Ehrenrunde durch den Prinzenpark in Paris gefeiert. Nun waret die Nation gespannt auf das Halbfinale des Titelverteidigers am 2. Juli in Lyon, Gegner ist England.

„Das ist vielleicht nicht das Weiße Haus, aber wir würden uns freuen, Megan Rapinoe und das Frauen-Team für eine Tour durch das Repräsentantenhaus zu begrüßen, wann immer sie wollen“, schlug die progressive und aufstrebende Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez vor.

„Trump denkt nicht wie wir“

Rapinoe, 33, hält nach vier WM-Spielen bei fünf Toren, zweimal traf sie doppelt. Weltweit für Schlagzeilen gesorgt hat sie aber mit einem Video, in dem sie mit einer abschätzigen Äußerung über das Weiße Haus („Ich gehe nicht in das beschissene Weiße Haus“) auch Trump abkanzelte. Die Offensivspielerin bezieht immer wieder politisch Stellung, setzt sich für Minderheiten und gegen Homophobie ein und macht sich damit nicht nur Freunde. Vor dem Viertelfinale sagte sie, dass die derzeitige US-Regierung „nicht wie wir denkt und nicht für die gleichen Dinge kämpft, für die wir kämpfen“. Als Fußball-Ikone der Frauenrechtsbewegung in den USA kann Rapinoe, die für den Reign FC im Großraum Seattle spielt, ihrem Triumphzug weitere Kapitel hinzufügen.

Der Rekord-Weltmeister, der auch bei der achten Frauen-WM zum achten Mal mindestens zu den besten vier Teams gehört, gilt gegen die Engländerinnen als Favorit. Auch dank ihr. „Wenn junge Spielerinnen ins Team kommen, sage ich ihnen immer, sie sollen sich an Megan wenden, wenn es um große Momente geht. Denn sie verkörpert wie keine andere die Einstellung, niemals aufzugeben. Sie liebt und lebt für solche Momente“, schwärmte US-Trainerin Jill Ellis. (red./DPA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.07.2019)

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